Höhepunkt in diesem Jahr ist die Hauptversammlung im Dezember. Aktuell ist eine Präsenzveranstaltung geplant, doch 100-prozentige Gewissheit kann es zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht geben. Foto: DBwV/Scheurer

Höhepunkt in diesem Jahr ist die Hauptversammlung im Dezember. Aktuell ist eine Präsenzveranstaltung geplant, doch 100-prozentige Gewissheit kann es zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht geben. Foto: DBwV/Scheurer

30.03.2021
Von Oberstabsfeldwebel a.D. Jürgen Görlich

Eine beeindruckende Erfolgsgeschichte

In diesem Jahr feiern wir den 65. Geburtstag des Deutschen BundeswehrVerbandes. Was für eine lange Zeit! Welche beeindruckende Erfolgsgeschichte! Seit einigen Monaten schon berichten wir regelmäßig in unseren Verbandsmedien über unsere Geschichte. Es ist so wichtig zu wissen, woher man kommt, was einen ausmacht und worauf wir alle zusammen stolz sein können. 65 Jahre DBwV, das ist eine Geschichte voller Herausforderungen und unzähliger schöner Momente.

Ich bin mir auch sehr sicher, dass die Art, wie wir mit der Pandemie umgehen, in unsere Geschichte eingehen wird. Alle, unsere Mandatsträger ebenso wie die hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, leisten hervorragende Arbeit. Gemeinsam bringen wir unseren Verband erfolgreich durch diese turbulente Zeit. Unser Weitblick hat uns geholfen: Mit dem Umzug der Bundesgeschäftsstelle nach Berlin haben wir rechtzeitig die Digitalisierung samt Einführung mobiler IT vorangebracht – die unverzichtbare Grundlage für ortsunabhängiges Arbeiten. Das war nicht billig, zahlt sich jetzt aber richtig aus. Wir können reibungslos unseren Auftrag erfüllen, leisten die klassische Interessenvertretung und sind zu 100 Prozent für unsere Mitglieder da.

Wenn die Einstellung stimmt, kann die Krise eben auch eine Chance sein. Wir haben in den vergangenen Monaten zahlreiche neue Gesprächsformate entwickelt und dabei die Vorteile von Video-Konferenzen kennengelernt. Mitglieder, die nicht für Arbeitsgruppen- oder Ausschusssitzungen nach Berlin reisen können, schalten sich nun online zu, diskutieren mit und bringen sich ein.
Gleiches erlebe ich bei den Ehemaligen, Reservisten und Hinterbliebenen. Es ist schlicht so falsch wie respektlos anzunehmen, die Mitglieder unserer ERHs seien unfähig, mit einem PC oder Tablet umzugehen – auch, wenn das vereinzelt behauptet wird. Für viele ist es in den vergangenen Monaten selbstverständlich geworden, mit ihren Kameraden oder auch Familienangehörigen per Video zu telefonieren. Einige Kameradschaften führen bereits regelmäßig Videokonferenzen durch, schalten sogar den Bundesvorsitzenden dazu. Denjenigen, die Hilfe benötigten, wurde geholfen – ähnlich wie im Verein „Wege aus der Einsamkeit“, in dem sich etliche von uns engagieren.

Wie im Buch „Wir versilbern das Netz“ von Angela Meyer-Bang beschäftigten sich zahlreiche Mitglieder erfolgreich mit den Möglichkeiten der digitalen Welt. Auch viele Mandatsträger fragen nicht nur, ob ein Kamerad oder Kollege den Umgang mit der Technik beherrscht, sondern packen an, wo Hilfe notwendig ist. Ich als „Ehemaliger“ bin froh, wenn wir beides können, digital oder unmittelbar in Präsenz, denn beides ist für unsere Verbandsarbeit von Bedeutung. Ich sage voraus: Das wird auch so bleiben.

Ob wir unsere Hauptversammlung digital durchführen müssen? Das will ich nicht hoffen, wissen können wir es derzeit noch nicht. Aktuell planen wir eine Präsenzveranstaltung. Wie es um die Landesversammlungen bestellt ist, bleibt die Entscheidung und Verantwortung der Landesvorstände. Im September 2020 haben wir im Bundesvorstand mit den Stimmen der vier Landesvorsitzenden den Zeitplan für die 21. Hauptversammlung beschlossen. In den vergangenen Tagen haben wir nach Rücksprache mit den Landesvorsitzenden und -geschäftsführern den Vertrag mit einem IT-Anbieter geschlossen, der die Landesversammlungen entweder hybrid oder komplett digital begleiten kann.

Einen vergleichbaren Weg beschreiten derzeit nicht nur Parteien, sondern auch viele vergleichbare Organisationen. Dass „hybrid oder digital“ auch mir nicht gefällt, dass man sich daran gewöhnen muss und dass man natürlich wieder auf Zeiten großer Zusammenkünfte hofft, versteht sich von selbst.
 
Unterm Strich ist es eine neue Herausforderung, aber ich bin mir sicher, dass wir auch diese meistern werden. Sie kennen vielleicht das Zitat von Harald Kostial: „Wer etwas will, sucht Wege. Wer etwas nicht will, sucht Gründe.“ Aufgrund vieler Anrufe in den vergangenen Tagen ist mir nicht bange. Unsere Mitglieder erkennen, wer Wege und wer Gründe sucht. Ich bin mir sicher, dass wir gemeinsam Wege finden, um unserer Tradition folgend satzungsgemäß und gestärkt durch diese Pandemie zu kommen, egal wie lange sie noch dauert. Wir werden aber auch wieder Gelegenheiten für große Veranstaltungen und persönliche Begegnungen haben, da bin ich mir sicher.

Mit kameradschaftlichen und kollegialen Grüßen

Oberstabsfeldwebel a.D.Jürgen Görlich
Erster Stellvertreter des Bundesvorsitzenden

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