Bundeswehr gestalten
Unser Zeitalter ist schnelllebig. Manche empfinden das als positiv dynamisch, andere als negativ überfordernd. Tatsache ist, dass heutzutage wohl überlegt, aber gleichzeitig zügig zu handeln ist, will man am Ball bleiben, selber gestalten und nicht zu den Getriebenen gehören. Diesem hohen Anspruch wird der BundeswehrVerband als moderne Interessenvertretung aller Menschen der Bundeswehr gerecht. Wir passen unsere Kommunikationswege, unsere verbandspolitische Ausrichtung sowie Lobbyarbeit flexibel wie wirksam den Herausforderungen der Gegenwart an – und haben damit Erfolg!
Schwerpunkt dieser Ausgabe des Verbandsmagazins ist das vom Bundestag verabschiedete Gesetz zur Steigerung der Attraktivität des Dienstes in der Bundeswehr, das sogenannte Artikelgesetz. Mit diesem Gesetzeswerk ist der Bundesregierung ein sehr bedeutender Wurf für die Bundeswehr gelungen. Gleichzeitig hat der BundeswehrVerband zentrale verbandspolitische Forderungen über die Ziellinie gebracht. Dazu gehören Themenfelder, mit denen sich die politische und Teile der militärischen Führung der Bundeswehr bis vor kurzem nur sehr ungern auseinandergesetzt haben. Wir haben mit langem Atem, strategisch wie operativ gut aufgestellt, unerschütterlich dafür gesorgt, dass sich das geändert hat.
Wir alle wissen, dass es mit dem Artikelgesetz nicht getan ist. Zu umfassender Attraktivität des Dienstes und ernst zu nehmender verteidigungspolitischer Handlungsfähigkeit gehört mehr: das Ende der täglichen Mangelwirtschaft zugunsten einer voll ausgestatteten Bundeswehr auf Grundlage einer verbindlichen und krisenfesten sicherheitspolitischen Ausrichtung genauso wie eine für die Menschen zumutbare Infrastruktur. Mit der Verabschiedung des durchaus kostspieligen Artikelgesetzes und der von der Bundesregierung beabsichtigten, unausweichlichen Erhöhung des Verteidigungshaushaltes auf über 35 Milliarden Euro bis 2019 haben Regierung und Parlament unter Beweis gestellt, dass sie zu den Gestaltern gehören wollen. Das ist gut für die Bundeswehr und unser Land, aber auch hier gilt: So begrüßenswert diese Entscheidung ist – es bedarf noch der Nachbesserung.
Alle sind herausgefordert, die sich auftuende Chance zu nutzen. Nun müssen die richtigen Weichenstellungen vorgenommen werden, damit der Begriff der „Zukunftsfähigkeit“ der Bundeswehr zu mehr wird als Zukunftsmusik. Sie muss als Tatsache empfunden werden. Dafür bleibt der BundeswehrVerband auch weiterhin an allen Themenfeldern dran, mit klarem Blick und Willen sowie der lebendigen Unterstützung seiner zahlenmäßig weiter wachsenden Mitgliedschaft.
Ende April wird der Landesverband Nord den Auftakt für die Landesversammlungen aller unserer vier Landesverbände bilden. Diese sind das Rückgrat unseres verbandlichen Wirkens und Erfolges, innerhalb wie außerhalb der Bundeswehr. Unser Erfolgsrezept „Aus der Truppe für die Truppe“ findet bei den Landesversammlungen seinen institutionalisierten Rahmen. Ich freue mich auf die traditionsgemäß lebendigen, kontroversen wie produktiven Zusammenkünfte unserer Delegierten aus allen Teilen unseres Landes und der Bundeswehr.
Mit kameradschaftlichen und kollegialen Grüßen
Ihr André Wüstner