Neues Informationsseminar in Weißenfels: Echtes Highlight statt reiner Pflichtveranstaltung
Mehr als 30 Soldaten auf Zeit haben sich kürzlich in der Sachsen-Anhalt Kaserne in Weißenfels getroffen. Sie wollten sich durch Vorträge zu mehreren Themenkomplexen gut auf die Zeit nach der Bundeswehr vorbereiten. Das Team des Berufsförderungsdienstes, Kommando Sanitätsdienstliche Einsatzunterstützung und das Sanitätsregiment 1 hatten zu einem gemeinsamen Informationsseminar eingeladen. Das Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr hatte sich Ende 2019 etwas Neues für ausscheidende SaZ und FWDL vorgenommen. Für diese Zielgruppe sollen spezielle Informationsseminare durchgeführt werden. Diese sind, in enger Abstimmung und Zusammenarbeit mit den jeweiligen militärischen Dienststellen, vom Berufsförderungsdienst zu organisieren. Ausscheidende SaZ sollen sich bei der Vorbereitung auf das zivile Berufsleben kompakter und umfassender informieren können. Frühestens vier Jahre vor dem regulären Dienstzeitende soll dies geschehen. Auch Freiwillig Wehrdienst Leistende können daran teilnehmen.
Der Start war ab Januar vorgesehen. Wegen des Corona-bedingten Lockdowns konnte das erste Seminar in Weißenfels erst im September durchgeführt werden, dies natürlich unter Beachtung der vorgegebenen Regelungen. Der Verantwortliche des BFD-Standortteams Weißenfels, Regierungsamtmann Uwe Hebestreit, bewertet das Seminar so: „Berufsförderungsdienst, Kommando Sanitätsdienstliche Einsatzunterstützung und Sanitätsregiment 1 waren sich von Beginn an einig, dass wir nicht lediglich eine Pflichtveranstaltung gemäß Weisungslage durchführen. Es soll für die SaZ und FWDL ein Highlight werden, das im Standort gerne angenommen wird. So wurden die vorgegebenen Themenpunkte wie allgemeines Förderungs-recht des BFD, Informationen zum Jobservice, der Binnenmarkt der Bundeswehr, Informationen zum Sozialdienst erweitert um das Thema Reservedienstleitung mit anschließend Beorderungsgesprächen. Wegen der Corona-Pandemie konnten keine externen Referenten zum Beispiel von der IHK und der HWK gewonnen werden. Dies ist für die Folgeveranstaltungen ab 2021 jedoch geplant, diese sollen immer halbjährlich stattfinden. Das Feedback der ersten Veranstaltung zeigt bereits, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“ Eine wichtige Erkenntnis für unsere SaZ: Keine Förderungsleistung ohne vorherige Beratung und Antragstellung!
Regierungsamtsrat Michael Biermann schätzt die Lage auf dem Binnenmarkt der Bundeswehr folgendermaßen ein: „Man kann feststellen, dass die Bewerberanzahl bei den Verwaltungsberufen kein relevantes Problem darstellt. Schwierigkeiten sehe ich eher bei der Gewinnung des medizinischen Personals im Zuständigkeitsbereich.“ Er ist Ausbildungsberater im Bundeswehr-Dienstleistungszentrum Weißenfels und zuständig für die zivile Nachwuchswerbung in der Region.
Teilnehmer berichten
Die Stabsgefreite Lea Weisel ist SaZ 4 und Angehörige des Sanitätsregiments 1. Für sie geht die Dienstzeit bereits am 31. März 2021 zu Ende. Sie findet, dass dieses Seminar eine sinnvolle Maßnahme für Zeitsoldaten ist und auch in Zunft angeboten werden sollte. Schon mit 17 Jahren hat sich Weisel bei der Bundeswehr als Zeitsoldatin verpflichtet. „Nach der Bundeswehr möchte ich gerne mit Tieren arbeiten, darum ist mein Berufswunsch tiermedizinische Fachangestellte. Um dieses Ziel zu erreichen, erhoffe ich mir die nötige Unterstützung durch den Berufsförderungsdienst.“
Tino Stasch ist Oberstabgefreiter und SaZ 16. Er ist immer noch auf der Suche nach einem passenden Beruf. Mit 16 Dienstjahren hat er sich allerdings hinreichenden Anspruch auf die Übergangsgebührnisse nach dem Dienstzeitende erworben, entsprechend groß ist auch die Einmalzahlung. „Das Seminar war für mich sehr informativ. Vieles habe ich noch gar nicht so gewusst. Besonders der Vortrag des Sozialdienstes war für mich aufschlussreich. Viele Dinge im Zusammenhang mit dem Sozialversicherungs- und Versorgungsrecht, wie beispielsweise die Arbeitslosen-, Kranken-, Renten- und Pflegeversicherung, waren mir nicht richtig bekannt.“ Oberstabsgefreiter Stasch war mehrmals im Auslandseinsatz und ist aktives Mitglied im DBwV.
Im Anschluss an das Seminar stand der Personaloffizier des Regiments, Hauptmann Christian Möhrke, für Beorderungsgespräche zur Verfügung. Hierbei konnten auch einige Soldaten für ein Engagement nach ihrer aktiven Dienstzeit als Reservistendienst Leistende überzeugt werden. Insofern lässt sich auf die erzielten Ergebnisse und gewonnenen Erfahrung aufbauen.