Teamleiter Dr. Evers in Portugal: „Ich vermute, dass es notwendig ist, länger zu bleiben“
„Nach sorgfältiger Vorbereitung beginnt heute der eigenständige Betrieb einer Corona-Intensivstation in Lissabon“, vermeldet der Sanitätsdienst der Bundeswehr am Montag über Twitter. Seit dem Schichtbeginn arbeiten die 26 Ärzte und Pfleger weitestgehend eigenständig an bis zu acht Intensivbetten im Hospital da Luz in Lissabon.
#HelfenIstUnsereDNA: Nach sorgfältiger Vorbereitung beginnt heute der eigenständige Betrieb einer Corona-Intensivstation in Lissabon. Kurz nach Schichtbeginn übernahm das Bundeswehrsanitätspersonal den ersten Patienten vom öffentlichen Gesundheitssystem Portugals. pic.twitter.com/m2Goh3Rvtc
— Sanitätsdienst der Bundeswehr (@SanDstBw) February 8, 2021
Das Team war am Mittwoch von Wunstorf aus nach Lissabon geflogen und seitdem vom Personal des Krankenhauses bezüglich der Abläufe, Dokumentation und Geräte eingewiesen worden. Eine Sprachbarriere scheint es nicht zu geben, laut Twitter sprechen zwei der Bundeswehrsoldaten portugiesisch, die Arbeitssprache ist englisch.
Der Einsatz ist zunächst auf drei Wochen angelegt, kann jedoch verlängert werden. „Mein Job ist es, drei Wochen hier zu bleiben. Aber ich könnte mir vorstellen, dass es notwendig ist, länger zu bleiben oder ein zweites Team zu schicken“, berichtet Oberarzt Jens-Peter Evers im Interview mit der Zeitung „Jornal Económico“.
#HelfenIstUnsereDNA: Einweisung in die Station mit Klinikpersonal (li und re aussen). Arbeitssprache ist Englisch für das Sanitätspersonal der Bundeswehr in Lissabon. Zwei Soldaten sprechen Portugiesisch. Sie vermitteln den Kameraden nebenbei einige Vokabeln. pic.twitter.com/k9DQ4Mcfma
— Sanitätsdienst der Bundeswehr (@SanDstBw) February 7, 2021
Die Corona-Lage in Portugal ist nach wie vor verheerend. Kaum irgendwo wurden zuletzt im Verhältnis zur Bevölkerungszahl mehr Neuinfektionen und mehr Todesfälle im Zusammenhang mit Sars-CoV-2 gemeldet, berichtet die Deutsche Presse-Agentur. „Nach Zahlen der EU-Agentur ECDC steckten sich in Portugal zuletzt binnen 14 Tagen 1652 Menschen je 100 000 Einwohner mit dem Virus an. Damit liegt Portugal vor Spanien (1036) an der Spitze der 30 erfassten Länder. Für Deutschland betrug dieser Wert gut 218.“