18.12.2017
dpa

Litauen erhält erste deutsche Radpanzer

Vilnius - Litauen hat im Zuge eines Rüstungsgeschäfts die ersten zwei deutschen Transport-Radpanzer vom Typ «Boxer» erhalten. Die beiden Trainingsfahrzeuge ohne Geschützturm seien am Freitag (15. Dezember 2017) in dem baltischen EU- und Nato-Land eingetroffen, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministerium in Vilnius der Deutschen Presse-Agentur.

Litauen erwirbt vom Hersteller Artec (Krauss-Maffei Wegmann und Rheinmetall) im größten Rüstungsgeschäft seiner Geschichte für 385,6 Millionen Euro bis 2021 insgesamt 88 «Boxer». Die Lieferung der ersten vollständig ausgerüsteten Fahrzeuge soll nach Angaben des Sprechers 2019 erfolgen.

Bis dahin sollen litauische Soldaten an den Radpanzern geschult werden. Eine erste Gruppe litauischer Ausbilder habe bereits eine Fahrerausbildung in Deutschland absolviert, sagte der Sprecher.

Die «Boxer» werden den Anforderungen der litauischen Armee angepasst, die damit ihre Bataillone auf den Militärstützpunkten in Rukla und Alytus ausstatten wird. Dazu sollen die Fahrzeuge vom israelischen Rüstungskonzern Rafael mit einem 30-Millimeter-Geschützturm ausgerüstet werden. Auch Panzerabwehr-Raketen und Maschinengewehre sollen früheren Angaben zufolge zur Ausstattung gehören.

Litauen grenzt an die russische Exklave Kaliningrad und sorgt sich angesichts der Ukrainekrise um seine Sicherheit. Die Ex-Sowjetrepublik rüstet daher ihre Armee massiv auf - auch mit Hilfe des Nato-Partners Deutschland. Neben den Radpanzern bezieht der Baltenstaat aus den Beständen der Bundeswehr 21 Panzerhaubitzen und 168 Gefechtsstandfahrzeuge des Typs M577.