Julius-Leber-Kaserne: Panzerfahrten und Gäste aus Frankreich beim Tag der offenen Tür
Berlin. Bundeswehr hautnah erleben konnten die Besucher des Tags der offenen Tür in der Julius-Leber-Kaserne. Zum Jubiläum „25 Jahre Bundeswehr in Berlin“ öffnete der Standort seine Tore für die Öffentlichkeit. Besonders begehrt war das Mitfahren im Transportpanzer Fuchs. Für Staunen sorgte die dynamische Vorführung des Heeres mit dem Kampfpanzer „Leopard 2“. Auch französische Soldaten waren angereist und beteiligten sich an der Vorführung.
Das Brummen aus der Ferne lässt das schwere Gerät erahnen, dann fährt der „Leopard 2“ schwungvoll auf das Gelände. Die Staubwolken hüllen den Kampfpanzer ein, dann kommt er mit der Kanone voran aus dem Staub heraus und macht eine rasante Vollbremsung, das Heck geht in die Höhe. „Doch das Geschoss ist immer gerade“, betont Hauptmann Johannes Merten. Er moderiert den Tag der offenen Tür und auch die dynamische Vorführung des Heeres. Demonstriert wird das Auffahren auf das Gefechtsfeld. Das Besondere hierbei: Soldaten aus Frankreich sind mitsamt Schützenpanzer angereist und gestalten die Vorführung mit.
Bis vor 25 Jahren war die Kaserne am Kurt-Schumacher-Damm noch in französischer Hand. Von August 1945 bis 1994 diente das Gelände als Hauptquartier der Forces Françaises à Berlin und hieß „Quartier Napoléon“. Es war das Hauptquartier der französischen Streitkräfte und Sitz des französischen Standortkommandanten in Berlin. Die Wiedervereinigung West- und Ostdeutschlands beendete den Auftrag der westlichen Schutzmächte in Berlin. 1994 zogen die französischen Streitkräfte ab, das Quartier Napoléon wurde von der Bundeswehr übernommen. Seit 1995 trägt sie den Namen des Widerstandskämpfers Julius Leber. „Wir pflegen sehr enge Beziehungen nach Frankreich“, berichtet Merten. Als Zeichen der Verbundenheit weht die französische Flagge. Zu Gast ist auch französische Botschafterin.
Werden Monarchen oder Staatsoberhäupter aus dem Ausland empfangen, steht der Salutzug des Wachbataillons BMVg auf dem Plan. Mit ihren Haubitzen feuern sie 21 Salutschüsse ab, wenn die hohen Gäste erstmals deutschen Boden betreten. Beim Tag der offenen Tür präsentierten die Soldaten das Prozedere – geschossen wurde inmitten der Besucher natürlich nicht. Aber auch bei den offiziellen Anlässen werden nur Platzpatronen verwendet, erklärte Angehöriger des Salutzuges.
Zum Wachbataillon gehört auch das Drillteam. Geschick und Konzentration sind gefragt, denn die Choreografie ist anspruchsvoll. Der Karabiner, der zur Darbietung gehört, muss vollkommen beherrscht werden. Und das notwendige Taktgefühl darf auch nicht fehlen. Die Besucher würdigten den Auftritt des Drillteams mit lautem Applaus.
Nicht nur Vorführungen, auch Fahrzeuge gab es zu entdecken – da setzten sich Erwachsene und Kinder gerne mal hinters Lenkrad. Der Hubschrauber CH-53 war ebenfalls Teil der Ausstellung. Besucher konnten ihn von innen besichtigen. Zudem präsentierte sich der Rettungsdienst der Bundeswehr mit einem Krankenwagen.
Mittendrin waren auch die Soldaten und Veteranen Stiftung sowie der Landesverband Ost des Deutschen BundeswehrVerbands mit ihren Ständen. Sie informierten die Gäste über die Arbeit des Verbands und der Stiftung.