Entwicklungsminister Müller fordert mehr Hilfe für Syrien
Berlin. Zehn Jahre nach Beginn des Bürgerkriegs in Syrien hat Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) zu mehr Unterstützung für die Menschen in dem zerrütteten Land aufgerufen. «Von diesem schrecklichen zehnten Jahrestag muss ein Aufruf an die Weltgemeinschaft ausgehen, internationale Solidarität zu leisten», schreibt Müller in einem Gastbeitrag für die «Welt am Sonntag». Auf der Syrienkonferenz Ende März müssten daher alle Staaten ihre Anstrengungen verstärken.
Müller schreibt: «Dieser Jahrestag ist ein Schreckenstag. Das Land liegt größtenteils in Trümmern, 600 000 Menschen sind gestorben. 80 Prozent leben in Armut, haben nur einen Dollar oder weniger am Tag. Syrien ist so zur größten Tragödie dieses Jahrhunderts geworden.» Die Corona-Krise habe die Situation vor Ort nochmals verschärft. Laut Müller hat Deutschland im vergangenen Jahr 2,2 Milliarden Euro für das Bürgerkriegsland bereitgestellt.
Der CSU-Politiker forderte zudem eine neuen Anlauf für eine politische Lösung des Konflikts. «Die Vereinten Nationen, aber auch die Europäische Union, müssen hier entschlossen vorangehen.»
Vor genau zehn Jahren - am 15. März 2011 - war es im Zuge der Aufstände in der arabischen Welt auch in Syrien zu ersten Protesten gegen die Regierung gekommen. Die Führung unter Machthaber Baschar al-Assad ging damals mit Gewalt gegen die Proteste vor. Daraus entwickelte sich der Bürgerkrieg. Seit Beginn des Bürgerkriegs sind nach UN-Angaben mehr als 13 Millionen Menschen zur Flucht gezwungen worden.