Nach mehr als 18 Jahren im Einsatz in Afghanistan landete der CH-53-Transporthubschrauber im Bauch einer Antonov auf dem Flugfeld des Flughafens Leipzig. Foto: Twitter Team_Luftwaffe

Nach mehr als 18 Jahren im Einsatz in Afghanistan landete der CH-53-Transporthubschrauber im Bauch einer Antonov auf dem Flugfeld des Flughafens Leipzig. Foto: Twitter Team_Luftwaffe

29.01.2021
ssc

Letzter CH-53 kehrt nach 18 Jahren Einsatz in Afghanistan zurück nach Hause

Flughafen Leipzig: Es ist noch dunkel, als das Bodenpersonal am Freitagmorgen den CH53 Hubschrauber aus dem Laderaum der Antonov holt. Die Maschine war am Donnerstag zerlegt und dann mit dem Transportflugzeug aus Mazar-e Sharif ausgeflogen worden. „30 Jahre Dauereinsatz: Irak (UNSCOM), Balkan (IFOR, SFOR, KFOR), Afghanistan (ISAF, RS) gehen damit zu Ende“, twittert die Luftwaffe.

Damit ist aktuell kein einziger der „Sea Stallions“ aus dem Hause Sikorsky mehr im Auslandseinsatz der Bundeswehr, das fast heimliche Ende einer Ära. Seit April 2002 waren die Helikopter am Hindukusch im Einsatz, erst im Rahmen der ISAF bei Überwachungsmissionen rund um Kabul, später auch bei Versorgungsmissionen in schlecht erschlossenen Regionen wie Faizabad. Bereits 2002 gab es Zweifel, wie lange die betagten Maschinen überhaupt noch einsatzfähig wären; Zweifel, die im Dezember 2002 zu lautstarker Kritik anwuchsen, als einer der CH-53 aufgrund eines Materialfehlers über Kabul abstürzte und sieben Soldaten das Leben kostete.
 
Es ist Kritik, die bis heute anhält, wo bleibt der Nachfolger für den schweren Transporthubschrauber? Ersatz für die in die Jahre gekommenen Maschinen wird dringend benötigt. In Afghanistan haben vorerst die NH90-Hubschrauber des Heeres die Mission übernommen, doch auf lange Sicht fehlt es an einer Alternative.

Erst am 29. September stoppte das BMVg das Vergabeverfahren für für das CH-53-Nachfolgemodell, wie der Deutsche BundeswehrVerband berichtete. Eine „Realisierung des Projektes im geplanten Finanzrahmen bei gleichzeitiger Erfüllung aller Forderungen“ sei unwahrscheinlich, hieß es damals vom Verteidigungsministerium. Die eingegangenen Angebote von Boeing (CH-47 F Chinook) und Lockheed Martin (CH-53K King Stallion) waren offenbar zu teuer. Andere, wie in der alten Auswahlentscheidung gefordert, „marktfähige“ schwere Transporthubschrauber gibt es derzeit nicht – zumindest in der westlichen Welt.

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