Regierung will Einsatz in Mali deutlich ausweiten
Die Bundesregierung will die Zahl der Bundeswehr-Soldaten im westafrikanischen Mali deutlich erhöhen. Das Kabinett beschloss am Mittwoch eine Ausweitung des Einsatzes. Bis zu 1000 deutsche Soldaten sollen künftig im Rahmen der UN-Mission Minusma mit Hubschraubern und Drohnen bei der Friedenssicherung in dem Krisenland mithelfen. Damit werden inMaliwohl bald so viele Bundeswehr-Soldaten stationiert sein wie in keinem anderen Land. Die Bundesregierung beschloss zudem die Mandatsverlängerung bis Ende Januar 2018.
Die Zustimmung des Parlaments gilt als sicher. Derzeit sind 530 Soldaten im Einsatz. Sie sind in der ehemaligen Rebellenhochburg Gao unter anderem für die Aufklärung der Lage mit Drohnen zuständig. Jetzt kommen Kampf- und Transporthubschrauber für die Rettung von Verletzten dazu. Zudem setzt die Bundeswehr eine sogenannte verstärkte gemischte Aufklärungskompanie sowie
Objektschutzkräfte ein. Dazu kommen Unterstützungskräfte für Einsatz, Logistik und Sanitätsdienst.
Minusma ist derzeit die gefährlichste Blauhelm-Mission. Gruppierungen wie al-Qaida terrorisieren den Norden des afrikanischen Staats schon lange. Bis Oktober wurden 70 Blauhelmsoldaten und andere UN-Kräfte bei Anschlägen und Angriffen von Aufständischen getötet.
Zudem beschloss das Kabinett die Verlängerung der Ausbildungsmission im Nordirak. Etwa 150 Bundeswehrsoldaten bilden dort vor allem kurdische Soldaten für den Kampf gegen die Terrororganisation Islamischer Staat aus.