Operation Irini: Deutsche Boarding-Soldaten stoppen Tanker vor Libyen
Berlin. Einsatz für das Boarding-Team der Fregatte „Hamburg“: Vom Bordhubschrauber des Kriegsschiffes, das zurzeit im Auftrag der EU-Mission EUNAVFOR MED Irini vor der Küste Libyens patrouilliert, haben sich deutsche Soldaten des Seebataillons auf das Deck des Frachtschiffs „Royal Diamond 7“ abgeseilt. Das Boarding-Team wurde bei der Kontrolle fündig: Der Tanker hat Kerosin geladen – ein Verstoß gegen das UN-Waffenembargo gegen Libyen. Der Flugzeug-Treibstoff kann auch für militärische Zwecke eingesetzt werden.
Der Vorfall ereignete sich am frühen Donnerstagmorgen (10. September) in internationalen Gewässern rund 150 Kilometer vor der libyschen Stadt Derna, wie die Pressestelle von EUNAVFOR MED Irini mitteilte. Der Einsatz der Fregatte „Hamburg“ wurde vom Flaggschiff der Operation Irini geleitet, der italienischen Fregatte „Margottini“. Irini-Befehlshaber Admiral Ettore Socci verweigerte dem Tanker die Weiterfahrt nach Libyen. Das aus den Vereinigten Arabischen Emiraten kommende Schiff wird nun in einen europäischen Hafen weitergeleitet, um dort weiter untersucht zu werden. UN-Experten hätten zuvor Hinweise bezüglich der verdächtigen Ladung der „Royal Diamond 7“ erhalten, heißt es in der Mitteilung von EUNAVFOR MED Irini.
Die EU-Operation im Mittelmeer läuft seit dem 4. Mai und soll den Waffenschmuggel in das Bürgerkriegsland unterbinden. Die Fregatte „Hamburg“ unter dem Kommando von Fregattenkapitän Jan Fitschen war Anfang August in Richtung libysche Gewässer ausgelaufen, um sich an Irini zu beteiligen.