Nach Schließung der Grenzen: Unklarheit über Flüge nach Mali
Nach der Schließung der Grenzen herrscht zurzeit Unklarheit über Flüge von und nach Mali. Die Behörden im westafrikanischen Krisenstaat haben sich Medienberichten zufolge über die Luftraumverletzung durch französische Militärflugzeuge beschwert.
Am vergangenen Wochenende eskalierte der Streit zwischen der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS und ihrem Mitglied Mali. Nachdem die dort regierende Militärjunta den Termin für die versprochenen demokratischen Wahlen um bis zu fünf Jahre verschoben hatte, verhängte die ECOWAS verschärfte Sanktionen: Sämtliche Botschafter sollten aus Mali abgezogen, die Grenzen geschlossen und der Handel in weiten Teilen ausgesetzt werden. Die malische Regierung reagierte, indem sie wiederum ihre Grenzen schloss.
Das hat laut einem Bericht der französischen Tageszeitung „Le Monde“ nun auch Auswirkungen auf die internationalen Militäreinsätze im Land: Am Mittwochabend veröffentlichte die malische Regierung eine Mitteilung, in der sie sich über die Verletzung ihres Luftraums durch ein französisches Militärflugzeug beschwerte. Weiter heißt es in der Mitteilung, dass die malischen Behörden „jegliche Verantwortung für die Konsequenzen, die mit weiteren Luftraumverletzungen einhergehen, zurückweisen“. Bei dem Flug handelte es sich nach Angaben der malischen Luftfahrtbehörde um einen A400M der französischen Luftwaffe, der von Abidjan im Nachbarland Elfenbeinküste nach Gao und dann zurück geflogen war.
Gegenüber der Nachrichtenagentur AFP sagte ein Sprecher des französischen Militärs, dass sämtliche Prozeduren respektiert worden seien. Zudem sei der Flugplan von den malischen Behörden genehmigt worden. Ein Sprecher der Vereinten Nationen erklärte AFP, dass die Operationen von MINUSMA bislang nicht betroffen seien.
Im Rahmen der UN-Mission MINUSMA und des europäischen Ausbildungseinsatzes EUTM Mali sind zurzeit mehr als 1300 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr in Mali im Einsatz. Die Sanktionen der ECOWAS hätten bislang nur „geringfügige Auswirkungen auf die Einsätze MINUSMA und EUTM“, sagte eine Sprecherin des Einsatzführungskommandos unserer Redaktion. Und weiter: „Die Auftragserfüllung ist sichergestellt.“ Die Entwicklungen in Mali würden aber genau beobachtet.