Französische und malische Streitkräfte im Anti-Terror-Einsatz: Präsident Macron hat nach der G5-Konferenz angekündigt, den französischen Kräfteansatz vor Ort nicht zu reduzieren. Foto: Etat-major des armées.

Französische und malische Streitkräfte im Anti-Terror-Einsatz: Präsident Macron hat nach der G5-Konferenz angekündigt, den französischen Kräfteansatz vor Ort nicht zu reduzieren. Foto: Etat-major des armées.

16.02.2021
Yann Bombeke

Maas nach Sahel-Konferenz: „Keine Absicht, uns an zusätzlichen Missionen zu beteiligen“

Außenminister Heiko Maas hat nach der G5-Sahel-Konferenz einer Ausweitung des deutschen militärischen Engagements in der Region eine Absage erteilt. Stattdessen wolle Deutschland seine Bemühungen beim Aufbau ziviler Strukturen in der Sahel-Zone verstärken. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron will den Anti-Terror-Kampf fortsetzen – trotz hoher Verluste in den vergangenen Monaten.

Immer wieder hat Frankreich in den vergangenen Jahren die europäischen Partner gedrängt, sich stärker am Anti-Terror-Kampf der französischen Streitkräfte in der Sahel-Region zu beteiligen. In Deutschland bislang vergebens, und daran wird sich auch nach der G5-Sahel-Konferenz nichts ändern. Außenminister Heiko Maas sagte, dass Deutschland sein Engagement bei der Ausbildungsmission EUTM Mali und beim Blauhelm-Einsatz MINUSMA fortsetzen wolle. „Das wollen wir weiterentwickeln, aber wir beabsichtigen im Moment nicht, uns an anderen zusätzlichen Missionen zu beteiligen“, sagte Deutschlands Top-Diplomat. Stattdessen sollen die Bemühungen Deutschlands verstärkt werden, zivile Strukturen in der Region aufzubauen.

 

Frankreichs Präsident Macron hatte zuvor angekündigt, die Zahl der französischen Soldaten in der Region – bis zu 5100 sind dort dauerhaft an der Anti-Terror-Operation „Barkhane“ beteiligt – in den kommenden Monaten nicht zu reduzieren. Anfang des Jahres hatte der Präsident noch angedeutet, die Truppenstärke anpassen zu wollen. Aktuell wird Frankreich bei der „Task Force Takuba“ im Anti-Terror-Kampf von Spezialkräften aus Estland, Tschechien und Schweden unterstützt.

„Ich hatte zu einem verstärkten europäischen Engagement im Sahel aufgerufen, das haben wir erreicht“, sagte Macron via Twitter. „Die europäische Task Force Takuba ist nun vor Ort und die Zahl der Partner steigt“, so der Präsident.

 

Auch von den Staaten der G5-Sahel – Burkina Faso, Mali, Mauretanien, Niger und Tschad – hatte sich Macron mehr Unterstützung gewünscht, sein Ziel ist eine „Sahelisierung“ des Konflikts. Immerhin hat nach Angaben der französischen Tageszeitung „Le Monde“ der Tschad jetzt angekündigt, 1200 zusätzliche Soldaten in die umkämpfte Grenzregion von Mali, Niger und Burkina Faso zu entsenden. Zuvor hatten die G5-Staaten umfangreichere finanzielle Unterstützung gefordert.

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