Letzter Einsatz für die Fregatte „Lübeck“
Aufbruch zur letzten Einsatzfahrt: Die Fregatte „Lübeck“ (F214) hat heute ihren Heimathafen Wilhelmshaven in Richtung Ägäis verlassen. Nach dem Einsatz in der SNMG 2 wird das letzte verbliebene Schiff der Bremen-Klasse F122 aus dem aktiven Dienst genommen.
Bereits dreimal war die Fregatte „Lübeck“ in den vergangenen vier Jahren Teil der Standing Nato Maritime Group 2 (SNMG 2), nun wird sie sich ein letztes Mal dem Nato-Schiffsverband in der Ägäis anschließen. Denn danach ist Schluss: Nach mehr als drei Jahrzehnten im aktiven Einsatz wird das letzte verbliebene Schiff der Bremen-Klasse in den Ruhestand versetzt.
„Meine Besatzung und ich kehren nach vier Monaten in der Heimat nun in die Ägäis zurück. Zu Hause konnten wir umfassende Instandsetzungen und Prüfungen meistern und sind so nun wieder bestmöglich für unseren bevorstehenden Einsatz vorbereitet“, sagte der Kommandant, Fregattenkapitän Kai Röckel (43). Mit der geplanten Rückkehr im Juni werde die Besatzung innerhalb eines Jahres voraussichtlich acht Monate unter Corona-Bedingungen, d.h. ohne Landgang, zur See gefahren sein. „Das ist für alle eine hohe Belastung“, so Röckel weiter, „mit der nötigen Professionalität und der Motivation meiner Besatzung wird die 'Lucky Lübeck' aber auch den geplant letzten Einsatz ihrer 32-jährigen Dienstzeit bewältigen“.
Heute Vormittag hat die Fregatte LÜBECK ihren Heimathafen Wilhelmshaven verlassen, um sich in der Ägäis letztmalig der Standing Nato Maritime Group 2 (SNMG 2) anzuschließen und die Fregatte SCHLESWIG-HOLSTEIN im Einsatz abzulösen.
— Deutsche Marine Blog (@GermanNavyBlog) January 17, 2022
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Hauptaufgabe der „Lübeck“ in der Ägäis wird die Seeraumüberwachung sein. Dabei wird das Schiff eng mit der türkischen und der griechischen Küstenwache sowie mit der europäischen Agentur für Küstenwache und Grenzschutz FRONTEX kooperieren. Der Nato-Einsatz zur Bekämpfung der Schleuserkriminalität läuft bereits seit 2016. Dabei operieren die Schiffe der SNMG 2 im Ägäischen Meer zwischen dem türkischen und dem griechischen Festland. Sie leisten lediglich Unterstützung für die Anrainerstatten: Die Schiffe haben keine hoheitlichen Befugnisse.
„Ich wünsche der Besatzung und dem Kommandanten der ‚Lucky Lübeck‘ eine erfolgreiche Fahrt! Kommt alle heile an Leib und Seele zurück“, gab Fregattenkapitän Marco Thiele der „Lübeck“ mit auf den Weg. Der Vorsitzende Marine im DBwV-Bundesvorstand erkennt aber auch eine verpasste Chance: „Dass wieder ein Schiff im 1a-Zustand anschließend außer Dienst gestellt wird, ist absurd. Das wäre die erste Gelegenheit für die neue Leitung im BMVg, die Bürokratie anzupacken und eine funktionierende Fregatte noch ein paar Jahre als Ausbildungsplattform fahren zu lassen. Das braucht die Marine dringend!“
Von den ursprünglich sieben Schiffen der Bremen-Klasse ist nur noch die „Lübeck“ übrig. Zuletzt wurde im Dezember 2019 die Fregatte „Augsburg“ (F213) außer Dienst gestellt. Die Schiffe der Bremen-Klasse wurden gegen Ende des Kalten Krieges in Dienst gestellt und waren für die U-Boot-Jagd konzipiert. Im Laufe der Jahre wurden die Schiffe mehrmals modernisiert und mit modernen Systemen nachgerüstet. Wenn die „Lübeck“ nach ihrer letzten Einsatzfahrt außer Dienst gestellt wird, endet damit auch ein kleines Stück Marinegeschichte.