Sechs deutsche und acht italienische Eurofighter sichern den Luftraum beim NATO-Partner Rumänien. Foto: Bundeswehr/Twitter

Sechs deutsche und acht italienische Eurofighter sichern den Luftraum beim NATO-Partner Rumänien. Foto: Bundeswehr/Twitter

03.03.2022
Yann Bombeke/mit Material von dpa

Lambrecht bei Luftwaffen-Soldaten in Rumänien: „Keinen Millimeter“ weichen

Seit einer Woche tobt der Krieg in der Ukraine. Die NATO hat schnell reagiert und verstärkt die Präsenz an der Ostflanke des Bündnisses. Auch Deutschland hat Truppen in Bewegung gesetzt, um ein klares Signal der Abschreckung in Richtung Moskau zu senden. Gestern hat Verteidigungsministerin Christine Lambrecht das deutsche Kontingent in der Ukraine besucht – sechs Eurofighter der Luftwaffe sichern dort den Luftraum gemeinsam mit italienischen Kameraden.

„Diese Geschlossenheit, mit der wir jetzt auftreten, mit dieser Geschlossenheit hat Putin nicht gerechnet“, sagte die Ministerin auf dem Militärflugplatz Mihail Kogalniceanu unweit der Stadt Constanta am Schwarzen Meer. Lambrecht warf dem russischen Präsidenten „Großmachtswahn“ vor, den er mit einem „brutalen Angriffskrieg“ auf die Ukraine auslebe. Lambrecht weiter: „Hier wird keinen Millimeter gewichen. Das ist ein Zeichen, das gesendet werden muss gegenüber diesem brutalen Diktator, der so viel Leid über die Menschen bringt.“

Lambrecht lobte den Mut des ukrainischen Volkes, das dafür kämpfe, wofür der Westen steht: Für Frieden, Demokratie und Freiheit. „Das sind die Werte, die wir alle gemeinsam leben und deswegen müssen wir sie auch gemeinsam verteidigen“, sagte die Ministerin.

Die deutschen Soldaten seien hervorragend ausgebildet für diesen Einsatz. „Sie sind jetzt aufgefordert, hier an der Grenze der NATO aufgefordert, ihren Eid zu erfüllen und mit den Bündnispartnern Flagge zu zeigen. Sie sichern hier die gemeinsame Freiheit in Europa“, sagte die SPD-Politikerin.

„Wir sind 24/7 in der Luft“, sagte ein Eurofighter-Pilot. 100 Kilometer sind es bis an die Grenze zur Ukraine, 400 Kilometer wären es bis zur Krim. Mit Flugbetrieb rund um die Uhr hat die NATO ihre Einsatzbereitschaft deutlich erhöht, denn Flugzeuge müssen so nicht erst zu einem Alarmstart geschickt werden, sondern sind sofort verfügbar.

Geplant ist auch ein NATO-Gefechtsverband in Rumänien, der von Frankreich angeführt werden soll. Die ersten von zunächst 500 französischen Soldatinnen und Soldaten – Angehörige des 4. Gebirgsjägerregiments – sind bereits in Rumänien eingetroffen. Auch die US-Streitkräfte haben Soldaten und Gerät nach Rumänien verlegt.

Zwei Abstürze überschatten den Besuch der Ministerin

Lambrecht sprach mit den deutschen Soldatinnen und Soldaten vor Ort, aber auch mit ihrem rumänischen Amtskollegen Vasile Dincu. Der hatte später an diesem Tag traurige Nachrichten zu verkünden: Am Mittwochabend stürzte eine MiG-21 „Lancer“ der rumänischen Luftwaffe bei einem Patrouillenflug ab. Ein später zur Suche losgeschickter Hubschrauber vom Typ IAR-330 Puma stürzte ebenfalls ab. Der 31-jährige MiG-Pilot und die siebenköpfige Hubschrauberbesatzung kamen ums Leben. Beide Vorfälle ereigneten sich rund 100 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt am Schwarzen Meer. Die Ursachen für die Abstürze sind noch unklar.

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