Ein Hubschrauber der UN-Mission MINURSO in der Westsahara. An einem Grenzübergang zu Mauretanien kam es jetzt zu Gefechten zwischen Kämpfern der Polisario-Front und der marokkanischen Armee. Foto: United Nations

Ein Hubschrauber der UN-Mission MINURSO in der Westsahara. An einem Grenzübergang zu Mauretanien kam es jetzt zu Gefechten zwischen Kämpfern der Polisario-Front und der marokkanischen Armee. Foto: United Nations

16.11.2020
Yann Bombeke

Gefechte in der Westsahara – deutsche MINURSO-Soldaten nicht betroffen

Berlin. Es ist einer der vielen vergessenen und mehr oder weniger eingefrorenen Konflikte auf der Welt, die von der UN überwacht werden: Im Streit um die Westsahara zwischen Marokko und den Kämpfern der Polisario herrscht zwar seit 1991 ein Waffenstillstand, doch kommt es in der Region immer wieder zu Auseinandersetzungen. Ende vergangener Woche flammte der Konflikt an einem Grenzübergang wieder auf. Deutsche Soldaten der UN-Mission MINURSO waren nicht betroffen.

Laut verschiedener Medienberichte kam es an einem Grenzübergang zu Mauretanien zu Schusswechseln zwischen den marokkanischen Streitkräften und Kämpfern der Polisario-Front, die im Oktober in die Pufferzone an der Grenze eingedrungen waren. Marokkanische Stellen berichteten, dass nach der militärischen Aktion der freie Güter- und Personenverkehr am Grenzübergang El Guergarate wiederhergestellt sei. Polisario-Führer Brahim Ghali warf Marokko hingegen vor, den Waffenstillstand gebrochen und Zivilisten attackiert zu haben.

Von den Gefechten im Süden der völkerrechtlich umstrittenen Region waren Soldaten der Bundeswehr nicht betroffen, bestätigte ein Sprecher des Einsatzführungskommandos unserer Redaktion. Nach den Vorfällen sei die Patrouillen-Aktivität von MINURSO vorübergehend eingestellt, aber bereits am Sonntag wieder aufgenommen worden. Da die Kontrolle des Waffenstillstands durch die Blauhelm-Soldaten zurzeit aufgrund der Covid-19-Pandemie ohnehin eingeschränkt sei, werde ein Großteil der Aufklärung mit Hubschraubern aus der Luft durchgeführt.

Aktuell sind drei Soldaten der Bundeswehr bei MINURSO eingesetzt, die Mandatsobergrenze für die Beobachtermission liegt bei 50. Die Region Westsahara ist seit Mitte der 1970er Jahre umkämpft, als sich Spanien aus seiner damaligen Kolonie zurückzog. Bis zum Waffenstillstand 1991 dauerten die Kämpfe zwischen den Kämpfern der Polisario-Front und der marokkanischen Armee an.

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