Begleitet von zahlreichen anderen Schiffen und Booten ist die "Gorch Fock" wieder in ihrem Heimathafen Kiel eingetroffen. Foto: Twitter/Bundeswehr

Begleitet von zahlreichen anderen Schiffen und Booten ist die "Gorch Fock" wieder in ihrem Heimathafen Kiel eingetroffen. Foto: Twitter/Bundeswehr

05.10.2021
Yann Bombeke

Willkommen zurück, „Gorch Fock“!

Die „Gorch Fock“ ist endlich zurück: Nach fast sechs Jahren hat das traditionsreiche Segelschulschiff der Marine wieder im Heimathafen Kiel festgemacht. Es ist ein guter Tag für die Marine.

Tausende Menschen am Ufer der Kieler Förde, Salutschüsse des Wachbataillons, Überflug einer Transall der Luftwaffe: Die „Gorch Fock“ hat bei ihrer Rückkehr im Heimathafen Kiel einen mehr als würdigen Empfang erfahren. Sechs Jahre stand das Schulschiff der Marine nicht zur Verfügung – aus einer ursprünglich geplanten routinemäßigen Überholung war eine umfassende Sanierung geworden.

Im Marinestützpunkt Kiel-Wik zeigt sich an diesem Tag nicht nur, wie wichtig das Schulschiff für die Marine ist, sondern auch, welche Bedeutung die 1958 vom Stapel gelaufene Dreimastbark auch für viele Menschen hat, die nichts mit der Bundeswehr zu tun haben. Das weiße Segelschiff ist nun mal ein Aushängeschild der Marine, bekannt im ganzen Land: Generationen von Deutschen hatten jahrzehntelang ein Bild der „Gorch Fock“ in der Tasche, zierte sie doch den alten Zehn-Mark-Schein.

Der Bedeutung des Moments der Rückkehr ist sich auch Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer bewusst, die sich in Eckernförde an Bord begibt, um die „Gorch Fock“ auf dem letzten Stück ihrer Heimreise zu begleiten. Die Verteidigungsministerin spricht all jenen ihren Dank aus, „die an die Gorch Fock geglaubt haben“. Kramp-Karrenbauer betont, dass die Marine auch heute noch ein Segelschulschiff wie die „Gorch Fock“ brauche. „Denn hier lernt man nicht nur das seemännische Handwerkzeug, hier lernt man vor allen Dingen, dass man auf hoher See eine Gemeinschaft ist“, sagt die Ministerin.

Die „Gorch Fock“ soll nun besser sein als je zuvor: So wurden bei der Sanierung des 89 Meter langen Schiffs rund 70 Tonnen Gewicht eingespart – dadurch soll sich die Bewegung des Seglers in der See verbessert haben.

„Die Flotte der Deutschen Marine ist durch die Rückkehr des Schulschiffs gefühlt jetzt erst wieder komplett“, schreibt Konteradmiral Jan Christian Kaack, Befehlshaber der Flotte, in einem aktuellen Tagesbefehl. Kaack wünscht „Schiff und Besatzung von Herzen, dass schnellstmöglich Normalität eintritt, Hafen- und Seeroutine, Segelmanöver und vor allem Zeit für die eigene Ausbildung“. Der Konteradmiral dankte auch dem Kommandanten Kapitän zur See Nils Brandt sowie der gesamten Besatzung: „Es ist alles andere als trivial, eine Besatzung ohne ihre Plattform auszubilden, den Crewgeist zu bewahren und dann auch noch die administrativen Mühlen zu drehen, die es braucht, um eine militärische Dienststelle zu betrieben.“

Glücklich zeigt sich auch der Vorsitzende Marine im DBwV-Bundesvorstand, Fregattenkapitän Marco Thiele: „Ein großartiger Tag für die Marine, für die Ausbildung der Offizieranwärter und Offizieranwärterinnen und vor allem für Besatzung und Kommandant und deren Familien! Letztere durften ihre Frauen und Männer an Bord in Kiel willkommen heißen und in Augenschein nehmen worauf alle so lange gewartet und darauf hingearbeitet haben.“ Thiele machte aber auch deutlich:  „Wir werden aber auch sehr genau nachhaken, was genau in den letzten Jahren passiert ist und vor allem, welche Lehren und Veränderungen daraus gezogen werden müssen.“

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