Zum 26. Mal wird Wacken zum "Mekka" des Heavy Metal. Foto: ICS Festival Service

Zum 26. Mal wird Wacken zum "Mekka" des Heavy Metal. Foto: ICS Festival Service

12.08.2015
bs

Wacken – der DBwV ist dabei

Schleswig-Holstein – plattes Land: Keine 2.000 Einwohner zählt das kleine Dorf Wacken normalerweise. Von Donnerstag (30. Juli) bis Sonntag aber gesellen sich mindestens 75.000 Menschen dazu: Zum 26. Mal wird dieser Ort vorübergehend zum „Mekka“ des Heavy Metal.

Premiere in der Kiesgrube

Seit 1990 gibt es das „Wacken Open Air“ (W:O:A), damals noch mit 800 Besuchern. Heute soll es das größte Heavy-Metal-Festival der Welt sein: Allein für dieses Jahr waren 75.000 Tickets innerhalb von 12 Stunden weg. Die Besucher erwartet ein dichtes Programm mit Top-Acts wie Europe, New Model Army, Trans-Siberian Orchestra, Judas Priest, In Extremo, New Model Army, Opeth, Running Wild, In Flames, Amorphis oder Death Angel. Auf insgesamt zehn Bühnen geht mit rund 140 Bands die Post ab.

Für Laien sind das „böhmische Dörfer“. Für die Newcomer des Jahres auch: Das Musikkorps der Bundeswehr wird zum ersten Mal in Wacken auftreten – zusammen mit U.D.O.! Als repräsentatives Konzertorchester spielt das Musikkorps der Bundeswehr mit rund 75 Soldaten vor allem auf Festakten, Benefizveranstaltungen oder Trauerfeiern, bei besonderen Anlässen auch auf ausländischem Parkett. Damit nimmt es unter den 14 Militär-Orchestern der Bundeswehr eine Sonderstellung ein.

„U.D.O. with Bundeswehr Musikkorps“

Am Donnerstag (30. Juli) um 16 Uhr traut sich das Musikkorps der Bundeswehr nun gemeinsam mit einem Urgestein der Heavy-Metal-Szene auf die Bühne: U.D.O.

Udo Dirkschneider verließ 1987 die Band ACCEPT und gründete U.D.O. Markenzeichen der Band ist die rauhe Stimme des Frontmanns. Mit ihren Alben "Animal House" (1987), "Timebomb" (1991), "Mastercutor" (2007) und dem aktuellen "Steelhammer" (2013) gelten U.D.O. als Institution im Heavy-Metal. Nach so vielen Jahren hat sich bei Udo Dirkschneider aber auch die Inspiration totgelaufen: „Nach 14 Alben mit U.D.O. und 10 mit ACCEPT habe ich einfach nicht mehr das Gefühl – und versteht mich jetzt nicht falsch – auf Gedeih und Verderb ganz furchtbar ‚Heavy Metal‘ sein zu müssen. Wir können auch mal bluesig oder groovend. Falls wir mal das Gefühl haben sollten, ein Song würde dank einer Flöte noch besser klingen, würde ich vermutlich sogar die inzwischen einbauen.“

Ein guter Grund, mit dem Musikkorps der Bundeswehr aufzutreten?

Gemeinsam mit dem Musikkorps spielen U.D.O. ein 90-minütiges Set. Angedacht sind 15 Stücke, darunter Stücke aus dem Repertoire des Musikkorps: Adaptionen der Titelmelodien von „Star Wars“ und „Das Boot“ sowie Richard Strauss’ „Also sprach Zarathustra“. Auch die Puccini-Arie „Un bel dì vedremo“ aus „Madame Butterfly“ wird wahrscheinlich in Wacken erstmals erklingen. Richtiges Cross-over wird es mit dem Stück „Animal House“ von U.D.O.. Die Arrangements sind überwiegend von den Soldatenmusikern Martin Pfeiffer, Björn Schlüter und Guido Rennert komponiert worden.

Wird so ein Set in Wacken zünden?

Udo Dirkschneider spielte bereits vor rund zwei Jahren ein erstes Cross-over-Konzert mit dem Marinemusikkorps Nordsee. Die Resonanz war positiv. Diesmal wurden die Ziele allerdings höher gesteckt: Wacken mit dem Musikkorps der Bundeswehr. Auch wenn seine Euphorie für dieses Projekt am Anfang eher verhalten ausfiel, willigte Oberstleutnant Christoph Scheibling, Dirigent des Musikkorps, ein: „Unsere gemeinsame Uniform ist die Musik.“

Schon bei den Proben im Vorfeld war der Medienandrang groß, denn jeder wollte wissen: Metal und Militär – geht das? Darf man das? Auch wir fragen uns: Wie ist es, so ein vollkommen neues Terrain zu betreten? Wie findet man bei solchen unterschiedlichen Welten einen Weg der Zusammenarbeit? Aber vor allem: Wer hat beim Konzert die Hosen an – Klassik oder Metal? Und wie kommt das an?

Diesen möglicherweise einzigartigen Auftritt wollten wir uns nicht entgehen lassen und so ist der DBwV mit Kamerateam vor Ort. Dort haben wir Hauptfeldwebel Christoph Griffel, der im Musikkorps das dem Xylophon verwandte Marimbaphon spielt, getroffen und haben das DBwV-Mitglied nach seiner Meinung zu diesem ungewöhnlichen Konzert gefragt.

Die Videos dieser Produktion sind ab nächster Woche auf unserer Website und auf YouTube zu finden.

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