Mit einer zentralen Trauerfeier in Hannover nahm die Bundeswehr am 3. Juni 2011 Abschied von Hauptmann Markus Matthes, Hauptfeldwebel Tobias Lagenstein und Major Thomas Tholi. Markus Matthes war am 25. Mai bei einem Anschlag auf seine Patrouille gefallen, Tobias Lagenstein und Thomas Tholi nur drei Tage später bei einem Anschlag im Gouverneurspalast von Talokan. Dabei wurde Markus Kneip, damals Generalmajor und Kommandeur RC North, schwer verwundet. Foto: Bundeswehr/Rott

Mit einer zentralen Trauerfeier in Hannover nahm die Bundeswehr am 3. Juni 2011 Abschied von Hauptmann Markus Matthes, Hauptfeldwebel Tobias Lagenstein und Major Thomas Tholi. Markus Matthes war am 25. Mai bei einem Anschlag auf seine Patrouille gefallen, Tobias Lagenstein und Thomas Tholi nur drei Tage später bei einem Anschlag im Gouverneurspalast von Talokan. Dabei wurde Markus Kneip, damals Generalmajor und Kommandeur RC North, schwer verwundet. Foto: Bundeswehr/Rott

25.05.2021
Yann Bombeke

Vor zehn Jahren fiel Hauptmann Markus Matthes in Afghanistan

Heute ist alles auf den Abzug aus Afghanistan fokussiert – nach fast zwei Jahrzehnten wird die Bundeswehr in den kommenden Wochen und Monaten ihren Einsatz am Hindukusch beenden. Doch es darf nicht vergessen werden, welche Opfer diese Mission fernab der Heimat forderte: Heute vor zehn Jahren fiel Hauptmann Markus Matthes bei einem Sprengstoffanschlag in der Nähe von Kundus.

Matthes war 33 Jahre alt, als es geschah. Nur drei Tage später hätte der Angehörige der Division Spezielle Operationen aus Stadtallendorf seinen 34. Geburtstag gefeiert. Doch dazu kam es nicht: Auf Patrouille geriet sein Transportpanzer Fuchs am 25. Mai 2011 in eine Sprengfalle. Matthes überlebte den Anschlag nicht.

Noch wenige Wochen vorher hatte Hauptmann Matthes einen schweren Anschlag von radikal-islamistischen Taliban-Kämpfern mit nur leichten Verwundungen überlebt, wofür der Offizier das Ehrenkreuz der Tapferkeit der Bundeswehr verliehen bekam. Matthes verblieb auf eigenen Wunsch in Afghanistan. Doch am 25. Mai verließ ihn auf einer Straße im Distrikt Chahar Darreh nahe der Provinzhauptstadt Kundus das Soldatenglück.

Drei Tage nach diesem Hinterhalt hielt Markus Kneip, damals als Generalmajor Befehlshaber im Regional Command Nord, die Trauerrede auf Hauptmann Matthes. Nur Stunden später wurde Kneip selbst bei einem Anschlag schwer verwundet, zwei seiner Begleiter, Hauptfeldwebel Tobias Lagenstein und Major Thomas Tholi, fielen bei dem Anschlag im Gouverneurssitz in der Stadt Taloqan.

Drei Monate später zeigte der Leichtathlet und Sportsoldat Robert Harting bei der Weltmeisterschaft in Südkorea eine bemerkenswerte und noble Geste: Nachdem er gerade seinen Weltmeistertitel im Diskuswerfen verteidigt hatte, sagte Harting zur ARD: „Ich möchte dieses Gold auch jemandem widmen, und zwar Markus Matthes. Das ist ein Kamerad, der im Mai in Afghanistan gefallen ist. Ich weiß, dass du zuguckst.“

Im vergangenen Jahr wurde Hauptmann Markus Matthes eine besondere Ehrung zuteil: Am 28. Mai 2020 wurde in der Berliner Julius-Leber-Kaserne der Markus-Matthes-Weg eingeweiht. Im Beisein der Angehörigen des gefallenen gebürtigen Berliners sagte Brigadegeneral Andreas Henne, General für Standortaufgaben und Standortältester für Berlin: „Liebe Familie Matthes, Sie haben vor vielen Jahren das Schwerste erlebt, das einem Menschen zugemutet werden kann: den Verlust Ihres Sohnes. Aber vielleicht bringt Ihnen der Anlass unseres heutigen Zusammentreffens etwas Trost. Ihr Sohn Markus ist in Ausübung seines Dienstes gefallen. Er trägt die höchste Auszeichnung, die unser Land für Tapferkeit vergeben kann. Und er ist durch seine Auffassung und Pflichterfüllung uns allen zu einem Vorbild geworden. Er ist für uns Soldaten traditionsstiftend im besten Sinne des Wortes.“

Die gefallenen und verwundeten Kameraden in würdiger Erinnerung zu behalten und ihrer immer wieder zu gedenken, ist dem DBwV ein Anliegen von höchster Priorität. All die Frauen und Männer, die bei der Verteidigung von Freiheit und Demokratie ihr Leben verlieren oder zu Schaden kommen, dürfen niemals in Vergessenheit geraten.

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