Sitften hat eine lange Tradition – der DBwV genißet mit zwei Stiftungen ein großes Vertrauen im Netzwerk
Ohne Stiftungen wären viele soziale Projekte, Forschung, Wissenschaft und politische Bildung nicht möglich. 24.000 gibt es in Deutschland, die beim Bundesverband Deutscher Stiftungen registriert sind. Der Deutsche BundeswehrVerband hat ihren Wert früh erkannt.
Am 21. und 22. Mai kommen beim Deutschen Stiftungstag in Wiesbaden 1500 Teilnehmer zusammen, um sich bei Europas größtem Stiftungskongress zu vernetzen und wichtige gesellschaftliche Themen zu diskutieren. Im Stiftungssektor steckt eine große Gestaltungskraft: Fünf Milliarden Euro werden allein von den 60 finanzstärksten Stiftungen jedes Jahr ausgeschüttet.
Der Gründung einer Stiftung geht meist voraus, dass die Stifter ihr Vermögen „in guten Händen“ wissen wollen. Denn Vermögen, das einmal in eine Stiftung überführt worden ist, kann nie wieder zurückgeholt werden. Mit der Heinz-Volland Mildtätigen Stiftung und der Soldaten und Veteranen Stiftung hat der Deutsche BundeswehrVerband zwei Institutionen geschaffen, die vor allem Kameraden in Notlagen helfen.
Älteste Stiftung ist über 500 Jahre alt
Mehr als 25.000 rechtsfähige Stiftungen bürgerlichen Rechts gibt es inzwischen in Deutschland. „Stiftungen existieren in einer Vielzahl rechtlicher Formen”, erklärt Margit Klar vom Bundesverband Deutscher Stiftungen. „Neben den rechtsfähigen Stiftungen bürgerlichen Rechts gibt es öffentlich-rechtliche Stiftungen, Verbrauchsstiftungen, Treuhandstiftungen sowie sogenannte Stiftungsersatzformen. Das heißt, Stiftungen, die in die Rechtsform eines Vereins (dazu zählen beispielsweise die parteinahen Stiftungen wie die Friedrich-Ebert-Stiftung oder die Konrad-Adenauer-Stiftung) oder einer gemeinnützigen GmbH gekleidet sind. Das Modell der Bürger- und Gemeinschaftsstiftungen ist inzwischen weit verbreitet: Hier schließen sich viele ,kleinere’ Stifter zusammen, um das Kapital zu bilden.”
Stiften hat in Deutschland eine lange Tradition: Die Fugger-Stiftungen in Augsburg gelten mit als die ältesten noch aktiven Stiftungen und bestehen seit mehr als 500 Jahren. Die Fuggerei ist die älteste Sozialsiedlung der Welt mit 124 Wohnungen in 67 Häusern. Die bedürftigen Bewohner zahlen 88 Cent pro Quadratmeter im Jahr Mietzins und zudem noch 250 Euro im Monat für Heizung und Nebenkosten. Sie müssen dafür aber dreimal täglich beten. Die Fugger waren in der frühen Neuzeit eine der reichsten Familien der Welt und finanzierten vielen Monarchen, wie den Habsburgern, ihre Eskapaden. Das Kapital der Stiftung stammt aus den Handelserlösen und ist sichtbar unter anderem in der Sozialsiedlung. Diese soll für die Ewigkeit als Wohnraum für Bedürftige erhalten bleiben.

Mehr als 20 Stiftungen aus Deutschland, die meisten tragen einen großen Namen, unterstützen auf vielfältige Weise die Ukraine, seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges im Februar 2022 noch mehr als zuvor. Die Heraeus-Bildungsstiftung unterstützt ukrainische Schüler, die in Deutschland angekommen sind, die Siemens-Stiftung unterstützt Ukrainer auf der Flucht, die Else Kröner-Fresenius-Stiftung bezahlt medizinische Hilfe für Ukrainer.
Erste DBwV Stiftung: Heinz-Volland Mildtätige Stiftung
1977 etablierte der Deutsche BundeswehrVerband die erste Stiftung in seiner Regie: Die Heinz-Volland Mildtätige Stiftung. Seit ihrer Gründung hat sie in mehr als 1300 Fällen Hilfe und Unterstützung geleistet. Teure Medikamente, Unterstützung bei Therapiekosten, aber auch die Hilfe nach einem Feuer oder einem Unwetter – die Heinz-Volland Mildtätige Stiftung, benannt nach dem langjährigen Bundesvorsitzenden und Ehrenvorsitzenden Heinz Volland, hat nach der Flutkatastrophe im Ahrtal im Juli 2021 spontan beträchtliche Summen an Betroffene ausgezahlt. Das war auch – abgesehen vom bereits vorhandenen Stiftungskapital – mit den Spenden vieler Mitglieder des DBwV möglich, die sich spontan engagiert haben. Das heißt: Die Heinz-Volland Mildtätige Stiftung genießt großes Vertrauen.
Im Jahr 2013 wurde die Soldaten- und Veteranen-Stiftung gegründet. Der DBwV trägt damit den gewachsenen Bedürfnissen unserer Veteranen Rechnung, die bei Auslandseinsätzen versehrt worden sind. Der Anspruch ist, Brücken zu bauen zwischen Gesellschaft und Bundeswehr und Anerkennung für die Leistungen und den Dienst für die Bundesrepublik und freiheitliche demokratische Grundordnung zu schaffen.
Hilfe für in Not geratene Soldatinnen und Soldaten
Auch zu vielen anderen, der Bundeswehr nahestehenden Stiftungen und Vereinen, pflegt der Deutsche BundeswehrVerband eine enge Verbindung. Beispielhaft ist der von Rohdich’sche Legatenfonds zu nennen, eine Stiftung bürgerlichen Rechts. Oberst a.D. Peter Utsch, Kommandeur des Wachbataillons beim BMVg bis 2004, ist Vorstandsvorsitzender der Stiftung, die nach der Wiedervereinigung neu gegründet wurde. Sie hilft Soldatinnen und Soldaten und zivilen Beschäftigten der Bundeswehr, die ohne eigenes Zutun in eine Notlage geraten sind. Die Stiftung hat eine lange und bemerkenswerte Geschichte – sie geht zurück auf den früheren preußischen Kriegsminister und General Friedrich Wilhelm von Rohdich, der sein Vermögen 1796 dem Grenadier-Garde-Batallion vermachte, auf dass vom Erlös der Vermietung seines Palais am heutigen Pariser Platz Kinder von Soldaten unterstützt werden mögen.
Im Netzwerk der Hilfe schließlich sind inzwischen 51 Vereine und Stiftungen, darunter der DBwV, das Bildungswerk des Verbandes und die Soldaten Veteranen Stiftung vereinigt. Das Netzwerk ist die starke Gemeinschaft für alle Belange, allen Bedarf von Soldatinnen und Soldaten, Zivilbeschäftigten und ihren Angehörigen. Mit dabei sind unter anderen auch das neue Veteranenbüro und die Militärseelsorge.