"Sea Lynx" wieder uneingeschränkt einsatzbereit
Nordholz. Nach mehr als zwei Jahren Untersuchung sind die Bordhubschrauber der Deutschen Marine vom Typ Mk 88A "Sea Lynx" wieder ohne Einschränkungen für den operativen Einsatz freigegeben worden. Das teilte das Presse- und Informationszentrum der Marine am Mittwoch (18. Januar) mit. Die Hubschrauber unterlagen nach aufgetretenen Rissen am Heckausleger Gewichts- und Geschwindigkeitseinschränkungen.
Bei Belastungstests hätten die Heckausleger grundsätzlich bewiesen, dass sie mehr als ausreichend dimensioniert sind, so die Erklärung. Dennoch seien die Ausleger während der Untersuchungsmaßnahmen ertüchtigt worden. Lediglich ein Hubschrauber steht demnach noch zur Umrüstung an.
Im Juni 2014 waren am Heckausleger eines "Sea Lynx" Risse im Material festgestellt worden. Daraufhin wurden alle Hubschrauber einer umfangreichen Untersuchung unterzogen. Darüber hinaus wurden als Vorsichtsmaßnahme alle "Sea Lynx" einer Geschwindigkeitsbeschränkung unterworfen und das maximale Startgewicht verringert.
Hauptaufgabe ist die Jagd von U-Booten
In einer Mitteilung hieß es damals: „Nach einer gemeinsamen Fehler- und Ursachenanalyse stand für Hersteller und die systembetreuende Firma das Ergebnis fest: Der starre Heckbereich des Bordhubschraubers ,Sea Lynx‘ führt am Zwischengetriebe zu einer besonderen Belastung. Die erkannten strukturellen Schäden am Träger des Heckrotors der Hubschrauber werden derzeit mit Industrieunterstützung behoben.“
Der Bordhubschrauber "Sea Lynx" ist bei der Marine seit 1981 im Dienst. Er ist einer der Hauptsensoren der Fregatten, auf denen jeweils zwei Hubschrauber und 18 Mann fliegendes und technisches Personal den sogenannten "Hauptabschnitt 500" bilden.
Ausrüstung und Bewaffnung des Hubschraubers sind auf seine Hauptrolle, die Jagd von U-Booten, ausgelegt. In dieser Rolle dient der Hubschrauber als verlängerter Arm des Schiffes, dessen Fähigkeiten er um seine eigene Reichweite, seine Geschwindigkeit und Flexibilität wesentlich erweitert.
Der "Sea Lynx" ist ausgerüstet mit einem tiefenvariablen Sonar für aktive und passive Ortung sowie mit zwei Torpedos zur schwerpunktmäßigen Bekämpfung gegnerischer U-Boote. Zu den Nebenaufgaben zählen der Transport von Personal und Material und der SAR-Dienst innerhalb eines Schiffverbandes.