Das Satellitenbild zeigt das nördliche Ende eines Militärkonvois, der sich südöstlich von Iwankiw und nordwestlich von Kiew bewegt. Foto: Maxar Technologies via picture alliance

01.03.2022
fke/dpa

Russischer Militärkonvoi vor Kiew - USA planen Milliardenpaket für Ukraine

Kiew/Washington/Moskau. Russland setzt den Invasionskrieg in der Ukraine nach ersten Gesprächen mit unverminderter Härte fort. In der Nacht zum Dienstag gab es weitere Angriffe auf die zweitgrößte Stadt des Landes, Charkiw in der Ostukraine. Luftaufnahmen zeigen ein Konvoi aus Panzern und anderen militärischen Fahrzeugen, der sich weiterhin auf die Hauptstadt Kiew zubewegt. Mit einer geschätzten Länge von 64 Kilometern ist der Heerwurm länger als bisher angenommen.

Weitere Unterstützung aus den USA und Australien
Nach Einschätzung amerikanischer Verteidigungskreise will das russische Militär trotz des starken ukrainischen Widerstandes nach wie vor die Hauptstadt Kiew einnehmen. Man habe „alle Hinweise“ darauf, sagte ein ranghoher Pentagon-Verantwortlicher dem US-Sender CNBC. „Wir gehen davon aus, dass sie sich weiter fortbewegen und versuchen werden, die Stadt in den kommenden Tagen einzukesseln.“ Die US-Regierung von Präsident Joe Biden beantragte beim Kongress ein Hilfspaket mit einem Umfang von 6,4 Milliarden Dollar (5,7 Milliarden Euro) für die Ukraine. Das Paket kommt zusätzlich zur jüngsten militärischen Soforthilfe der US-Regierung für die Ukraine mit einem Volumen von 350 Millionen Dollar. Die australische Regierung will die Ukraine mit militärischer Ausrüstung und humanitärer Hilfe in Höhe von insgesamt 105 Millionen australischer Dollar (68 Millionen Euro) unterstützen. Zwei Drittel der Gelder würden für „tödliche und nicht-tödliche Ausrüstung zur Verteidigung“ aufgewendet, sagte Premierminister Scott Morrison am Dienstag.

Ukraine will schnellen EU-Eintritt
Selenskij fordert Ausschluss Russlands aus UN-Sicherheitsrat

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskij forderte den Ausschluss Russlands aus dem UN-Sicherheitsrat. „Ein Staat, der Kriegsverbrechen an Zivilisten begeht, kann nicht Mitglied des UN-Sicherheitsrates sein“, sagte Selenskij in einer Videobotschaft. „Das mit Raketen, Bomben und Artillerie bewaffnete Böse muss sofort gestoppt werden. Um zu zeigen, dass die Menschheit sich selbst verteidigen kann“, sagte Selenskyj in dem Video, das am späten Montagabend auf Facebook und in seinem Telegram-Kanal erschien. Der ukrainische Präsident pocht angesichts des russischen Angriffskriegs auf einen EU-Beitritt seines Landes und hat ein Beitrittsgesuch unterzeichnet. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sprach sich bereits am Sonntag für einen Beitritt der Ukraine aus. Auch Staatsoberhäupter mehrerer Mitgliedsstaaten warben dafür.

Unübersichtliche Lage – Ukrainer leisten weiter Widerstand
Informationen über das Kriegsgeschehen blieben in der Nacht bruchstückhaft und waren nicht unabhängig zu überprüfen. Charkiws Bürgermeister Ihor Terechow sagte der Agentur Ukrinform zufolge, das russische Militär sprenge dort Umspannwerke. Dadurch komme es zu Problemen bei der Strom- und Wasserversorgung. Die Nachrichtenagentur Unian berichtete, die oberen Stockwerke zweier Hochhäuser seien zerstört worden.

Nach früheren Angaben hatte es am Montag bei Angriffen in Charkiw mindestens elf Tote und Dutzende Verletzte gegeben, 87 Wohnhäuser seien zerstört worden. In Videos waren Einschläge und Rauch in der Stadt zu sehen. Russland weist den Vorwurf, es greife zivile Einrichtungen an, zurück.

Im Süden ist die Hafenstadt Mariupol, die am Montag noch als umkämpft galt, nach staatlichen Angaben vom frühen Dienstagmorgen unter der Kontrolle der ukrainischen Armee. Wegen eines Luftangriffs sei die Stadt in der Region Donezk jedoch fast ohne Stromversorgung, meldete der staatliche Informationsdienst der Ukraine unter Berufung auf den Bürgermeister. Es gebe auch Internet- und Mobilfunkausfälle.

Die ukrainische Armee schoss nach eigenen Angaben mehrere russische Kampfflugzeuge ab. Insgesamt seien bei Luftangriffen am Montag fünf russische Kampfflugzeuge und ein Hubschrauber zerstöre worden, wie die „Ukrainska Pravda“ unter Berufung auf das ukrainische Verteidigungsministerium schrieb. Die Kampfflugzeuge seien während der Luftangriffe auf Wassylkiw und Browary im Kiewer Umland getroffen worden, hieß es. Auch ein Marschflugkörper und ein Hubschrauber seien in der Nähe von Kiew abgeschossen worden.

Darüber hinaus sollen ukrainische Kampfflugzeuge am Montag Raketen und Bomben auf russische Panzer und Truppen bei Kiew und in der Nähe der Großstadt Schytomyr abgefeuert haben. Auch in der nördlichen Region Tschernihiw und in der Nähe der inzwischen von Russland kontrollierten südukrainischen Stadt Berdjansk seien Bomben abgeworfen worden.

Bei einem Angriff in der Region Sumy im Nordosten der Ukraine soll es zu großen Verlusten auf beiden Seiten gekommen sein. Das ukrainische Anti-Korruptions-Portal Antikor berichtete von möglicherweise 70 Toten auf ukrainischer Seite und einer großen Zahl von Opfern auf russischer Seite. Russische Artillerie habe eine Militäreinheit getroffen. Laut der Agentur Unian will die ukrainische Armee in der Region Sumy rund 100 russische Militärfahrzeuge zerstört haben.

Darüber hinaus sollen ukrainische Kampfflugzeuge am Montag Raketen und Bomben auf russische Panzer und Truppen bei Kiew und in der Nähe der Großstadt Schytomyr abgefeuert haben. Auch in der nördlichen Region Tschernihiw und in der Nähe der inzwischen von Russland kontrollierten südukrainischen Stadt Berdjansk seien Bomben abgeworfen worden.

Bei einem Angriff in der Region Sumy im Nordosten der Ukraine soll es zu großen Verlusten auf beiden Seiten gekommen sein. Das ukrainische Anti-Korruptions-Portal Antikor berichtete von möglicherweise 70 Toten auf ukrainischer Seite und einer großen Zahl von Opfern auf russischer Seite. Russische Artillerie habe eine Militäreinheit getroffen. Laut der Agentur Unian will die ukrainische Armee in der Region Sumy rund 100 russische Militärfahrzeuge zerstört haben.

Einigkeit des Westens
Der russische Angriff führte nach Einschätzung der US-Regierung zu einem Schulterschluss innerhalb der Nato und anderer westlicher Verbündeter geführt. Die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, nannte den russischen Präsidenten Wladimir Putin am Montag „einen der größten Einiger der Nato in der modernen Geschichte“. Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock beschwor vor einem Treffen mit ihren Kollegen aus Polen und Frankreich die europäische Einigkeit.

„In seinen schwersten Stunden steht Europa am engsten zusammen - enger als es uns viele zugetraut hätten“, erklärte die Grünen-Politikerin vor ihrer Abreise zu Beratungen mit dem polnischen Außenminister Zbigniew Rau und dem französischen Außenminister Jean-Yves Le Drian an diesem Dienstag im polnischen Lodz. Putin zeige, dass er keine Regel mehr respektiere. „Unsere Einigkeit ist für Europa deshalb heute zu einer Überlebensfrage geworden.“
Der Facebook-Konzern Meta und die Video-App Tiktok schränken in der Europäischen Union den Zugang zu Inhalten von RT und Sputnik ein.

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