Mit Beginn des Wochenendes begeben sich die Soldaten mit der Bahn oder anderen Transportmitteln auf die Heimfahrt zu ihren Familien. Foto: Bundeswehr/Stollberg

Mit Beginn des Wochenendes begeben sich die Soldaten mit der Bahn oder anderen Transportmitteln auf die Heimfahrt zu ihren Familien. Foto: Bundeswehr/Stollberg

24.03.2016

Realität anerkennen: Zwei Drittel pendeln

Erkenntnisse aus der aktuellen Studie „Mobilität in der Bundeswehr“ belegen: Pendeln ist eine erhebliche Belastung in materieller und immaterieller Hinsicht. Vom Streitkräfteamt wurden Verbreitung, Ursachen und Auswirkungen beruflicher Mobilitätsanforderungen untersucht. Die Ergebnisse sind nicht wirklich verblüffend.

Die hohe Zahl der pendelnden Bundeswehrangehörigen ist kein neues Phänomen. Ebenso ist regelmäßiges Pendeln zwischen Wohn- und Arbeitsort in anderen Berufen nicht unüblich. Beruflicher Mobilität kommt aber in den Streitkräften eine besondere Bedeutung zu. Nähere Details zu den berufsbedingten Anforderungen und ständigen Wechseln des Dienstortes sind bestens bekannt und bedürfen keiner weiteren Erläuterungen. Nicht ohne Grund engagiert sich der Deutsche BundeswehrVerband seit jeher für die Pendler.

Die Tatsachen sind bereits lange bekannt. Mit Veröffentlichung der neuen Studie liegen die Fakten zur Mobilität nun transparent und für alle Seiten sichtbar auf dem Tisch. Worauf der Wehrbeauftragte und der DBwV regelmäßig hinweisen, ist endlich auch wissenschaftlich untermauert. Reisekostenerstattung, Umzugskostenvergütung und Trennungsgeld müssen an die Lebenswirklichkeit angepasst werden. Die Bundeswehr wird eine Pendlerarmee bleiben.

Nach Vorlage der empirischen Ergebnisse wäre es nun wichtig, schleunigst Maßnahmen einzuleiten. In diesem Zusammenhang führt kein Weg an umfangreichen Investitionen in die Infrastruktur vorbei. Pendlerunterkünfte, wenn überhaupt in einer ausreichenden Zahl vorhanden, sind oft in einem mehr als dürftigen Zustand. Ohne viel Fantasie lässt sich ausmalen, wie es um die bauliche Substanz vieler Unterkünfte steht. Über lange Zeiträume wurde hier schlichtweg nicht investiert.

Der Sanierungsstau der Bundeswehrkasernen lässt unbestreitbar erkennen, dass es sich hier um ein strukturelles Problem handelt. Vor diesem Hintergrund können nur eine umgehende Bestandsaufnahme und konsequente Investitionen in die bauliche Infrastruktur Abhilfe schaffen. Kurzfristige und kostengünstige Lösungen werden hier nicht machbar sein. Externe Anbieter von Beherbergungsbetrieben könnten attraktive Lösungen anbieten – der politische Wille, einen Anstoß zu geben, scheint noch nicht vorhanden zu sein.

Mit der Agenda Attraktivität hat der Dienstherr einen guten Weg eingeschlagen. Der Spielraum nach oben ist aber deutlich und es gilt, gezielt nachzulegen. Vom DBwV sind zeitnah weitere pragmatische Vorschläge zu erwarten.

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