Podiumsdiskussion zu Veteranen: „Entscheidend sind Respekt, Anerkennung und Wertschätzung“
Berlin. Die Tradition ist noch jung, aber sie hat sich schon fest eingebürgert: In Deutschland sind die Tage um den Himmelfahrtsfeiertag den Veteranen der Bundeswehr gewidmet. Aber was überhaupt sind Veteranen in Deutschland? Wie steht es um die Anerkennung in der Gesellschaft? Ist die Fürsorge für Einsatz-Rückkehrer besser geworden? Um diese Fragen drehte sich vergangene Woche alles bei einer gemeinsamen Veranstaltung des Bundes Deutscher Veteranen (BDV) und des Landesverbandes Ost des Deutschen BundeswehrVerbandes in Berlin.
Die Diskussion über Veteranen wird in Deutschland noch nicht lange geführt. Da sind viele andere Staaten schon weiter, wo die ehemaligen Soldaten große Anerkennung in der Masse der Bevölkerung genießen. Hierzulande ist hingegen noch nicht einmal wirklich klar, was einen Veteranen überhaupt zum Veteranen macht. Entsprechend war das Thema der Podiumsdiskussion im Berliner Hotel Maritim ProArte gewählt: „Der Veteran, ein Begriff aus längst vergangenen Tagen oder aktueller denn je? Eine Begriffsdefinition.“
Für die Diskussionsrunde, die der ARD-Journalist Christian Thiels moderierte, hatten BDV und DBwV eine Reihe prominenter Gesprächspartner eingeladen. Die gastgebenden Organisationen waren durch ihre jeweiligen Vorsitzenden, Christian Bernhardt und André Wüstner, vertreten. Aus dem Büro von Hellmut Königshaus kam Wolfgang Müller, Leitender Beamter beim Wehrbeauftragten. Weitere Teilnehmer waren die Bundestagsabgeordneten Wilfried Lorenz (CDU) und Fritz Felgentreu (SPD) sowie Matthias Heimer, Militärgeneraldekan und Leiter des Kirchenamtes der Bundeswehr. Vervollständigt wurde die Runde durch Ulrich Pohlmann, Leiter des Referats „Grundsatzfragen on Bundeswehr und Gesellschaft“ im BMVg.
Für den BDV-Vorsitzenden Christian Bernhardt ist die Sache klar: „Jeder Soldat und jede Soldatin sowie Ehemalige, die an einem Auslandseinsatz teilgenommen haben, sind Veteranen.“ Eine absolut genaue Definition des Veteranenbegriffs hat für Oberstleutnant Wüstner hingegen nicht die höchste Priorität. Für den Bundesvorsitzenden ist die Hilfe entscheidend, die bei den Menschen ankommt: „Respekt, Anerkennung und Wertschätzung – das ist die zentrale Herausforderung.“ Im Bereich der Fürsorge habe sich zwar einiges getan. „Aber es gibt immer noch viele Menschen, die sich mit ihren Problemen alleine gelassen fühlen.“
Darin waren sich alle Gesprächsteilnehmer einig: Es ist Bewegung in die Veteranen-Diskussion gekommen, doch es muss noch einiges passieren. Ein weiterer wichtiger Schritt wird die Konzeption „Anerkennung und Wertschätzung“ sein, die zurzeit im BMVg erarbeitet wird und die nach der Sommerpause vorliegen soll.