Oberst Wüstner auf „Handelsblatt“-Tagung: „Wir müssen in die Industrie investieren“
Berlin. In der Hauptstadt findet am heutigen Dienstag die Handelsblatt Konferenz „Sicherheit und Verteidigung 2023“ statt. Mit dabei: Oberst André Wüstner, Bundesvorsitzender des DBwV.
Oberst Wüstner war als Experte im Rahmen des Diskussions-Panels „Ein halbes Jahr nach dem NATO-Gipfel 2022: Kann die Bundeswehr die Erwartungen erfüllen? Was ist das strategische Ziel der Bundeswehr im Rahmen einer neuen Sicherheitsordnung?“ als Gast geladen.
Der Bundesvorsitzende sprach unter anderem über:
- den Material- und Munitionsbedarf der Bundeswehr. Er fordert: „Wir müssen massiv in die Industrie investieren und die Kapazitäten erhöhen.“
- die aktuelle Stimmung in der Bundeswehr: „Alle machen sich Gedanken um die ,Zeitenwende‘. Die Soldatinnen und Soldaten hoffen, dass etwas passiert. Die Kernfrage, die alle umtreibt in der Bundeswehr, ist: Wann werden Dinge konkret umgesetzt?“
- die NATO-Verteidigungspläne, die aktuell entwickelt werden: „Wichtig ist: Wir müssen uns auch auf die Zeit nach dem Ukraine-Krieg vorbereiten.“
- über die aktuelle Medienberichterstattung, was Panzer-Lieferungen an die Ukraine angeht: „Ich würde mir wünschen, dass da etwas mehr eingeordnet wird, anstatt immer die nächste Schlagzeile zu jagen.“
Auch der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Eberhard Zorn, war auf der Tagung. Er wurde im Rahmen eines anderen Panels unter anderem gefragt, wie denn die zügige Ausrüstung der Bundeswehr gelingen könne. „Unsere Nachbarn kaufen Panzer so ab Werk, wie sie kommen.“ Bei uns sei das anders, erklärte Zorn und verdeutlichte es an einem Beispiel: „Wie viele Boxer brauchen wir in der Zukunft? Viele. Aber in wie vielen Varianten? In zu vielen. Bis das angepasst ist, dauert dann einfach länger.“