Trauer um Sigmund Jähn, dem ersten Deutschen im All
Sigmund Jähn startete am 26. August 1978 als erster Deutscher ins All. Am Samstag (21. September) ist er im Alter von 82 Jahren gestorben, teilte das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt mit. Vor allem in der DDR war der gebürtige Sachse populär und galt als Volksheld.
Zu Ehren Jähns nannte der „Tagesspiegel“ die Seite mit dem Nachruf auf den Kosmonauten „Weltraumspiegel“. Berlins Bürgermeister und das Auswärtige Amt bezeichnen ihn bei Twitter als Pionier und würdigen sein Lebenswerk. Von „tiefer Trauer“ sprechen Parteien, Prominente und zahlreiche User der sozialen Medien. Die ganze Nation nimmt Anteil.
Geboren wurde Jähn am 13. Februar 1937 in Morgenröthe-Rautenkranz, Vogtland. 1955 absolvierte er seinen Wehrdienst. 1956 wurde er Offiziersschüler, unter anderem an der Fliegerschule in Bautzen, wo er zum Piloten ausgebildet wurde. Er war Oberstleutnant in der NVA, der Armee der DDR. Ab 1976 kam er dann in die engere Auswahl für die Kosmonautenausbildung, nicht zuletzt wegen seines fliegerischen Könnens und seiner Russischkenntnisse.
Nach einer umfassenden Vorbereitung flog Jähn dann 1978 in der sowjetischen Raumkapsel Sojus 31 ins All. Der Flug zur sowjetischen Saljut 6, Ziel der Mission, dauerte sieben Tage und 20 Stunden und 49 Minuten. Jähn führte zahlreiche Experimente durch. Mit an Bord war der sowjetische Kosmonaut Waleri Bykowski. Es war eine Sensation: Der erste Deutsche im All war ein DDR-Bürger. 1983 flog Ulf Merbold als Erster aus der Bundesrepublik ins All.
Nach dem Mauerfall war Jähn für die ESA tätig. Er kümmerte sich vor allem um die Kooperation zwischen Raumfahrern aus Westeuropa und Russland. In seinem Geburtsort Morgenröthe-Rautenkranz wird Jähn stets in Erinnerung bleiben, denn dort steht das einzige Raumfahrtmuseum Deutschlands.