Bis zu 34.000 Fahrzeuge der Bundeswehr sollen in den kommenden Jahren mit modernen Funkgeräten ausgesrüstet werden. Die ersten Systeme sind bereits ausgeliefert, doch sie können nicht eingebaut werden. Foto: Bundeswehr/Maximilian Schulz

Bis zu 34.000 Fahrzeuge der Bundeswehr sollen in den kommenden Jahren mit modernen Funkgeräten ausgesrüstet werden. Die ersten Systeme sind bereits ausgeliefert, doch sie können nicht eingebaut werden. Foto: Bundeswehr/Maximilian Schulz

29.09.2023
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Neue Funkgeräte passen nicht in Bundeswehrfahrzeuge

„Einigermaßen verärgert“ zeigt sich Verteidigungsminister Boris Pistorius angesichts der jüngsten Beschaffungspanne bei der Bundeswehr. Es geht um Funkgeräte, die nicht eingebaut werden können, genauer gesagt um die neuen digitalen Funksysteme, welche die Bundeswehr in den kommenden Jahren erhalten soll. Das Projekt trägt den Namen „Digitalisierung landbasierter Operationen“ und hat beachtliche Ausmaße: Bis zu 34.000 Fahrzeuge der Landstreitkräfte sollen umgerüstet werden – und damit endlich auf moderne NATO-Standards gebracht werden. Denn aktuell kommuniziert die Bundeswehr im Feld mit alter analoger Technik. Diese Verbindungen sind jedoch unverschlüsselt und damit nicht abhörsicher. Mit den NATO-Partnern lässt sich so jedenfalls nicht kommunizieren.

Erste Systeme sind bereits ausgeliefert

Mit dem Sondervermögen sollte nun das lange bekannte Problem beseitigt werden: Im Dezember vergangenen Jahres bewilligte der Haushaltsausschuss 1,3 Milliarden Euro, um erste moderne Geräte der Firma Rohde und Schwarz zu beschaffen. Bis zu fünf Milliarden Euro könnte das Gesamtvorhaben letztendlich kosten. Der Hersteller begann nach Angaben der „Welt“ unverzüglich mit der Produktion und der Auslieferung der Funkgeräte – doch noch kein einziges wurde bislang eingebaut. Der Grund: Offensichtlich wurde bei der Planung versäumt, sich über den Einbau der Geräte Gedanken zu machen.

„Heilen, was zu heilen ist“

Die Folge: Die Funkgeräte passen nicht, Lichtmaschinen und Batterien der Fahrzeuge sind zu schwach für den Betrieb. Nach Angaben der „Welt“ geht es um mehr als 100 verschiedene Fahrzeugtypen, die umgerüstet werden müssen. Pistorius versprach auf seiner Reise ins Baltikum Aufklärung, betonte dabei aber auch, dass die Beschaffung noch vor seinem Amtsantritt ausgelöst worden sei. „Ich wäre davon ausgegangen, dass man sich vor der Bestellung, aber mindestens mit der Bestellung darüber Gedanken macht, wie die Integration erfolgt. Dass das nicht passiert ist oder nicht ausreichend, das klären wir jetzt auf und versuchen zu heilen, was zu heilen ist“, sagte der Minister.

Die Zeit drängt: Die Bundesregierung hat der NATO ab 2025 die Bereitstellung einer vollständig ausgerüsteten und einsatzbereiten Heeresdivision zugesichert. Doch mit veralteter, analoger Kommunikationstechnik wäre diese Division nicht führungsfähig.

 

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