Obestleutnant Christoph Scheibling (Musikkorps der Bundeswehr), Stargast Heino und Producer Stabshauptmann Thomas Ernst (v.l.) Foto: Bundeswehr/Albrecht

Obestleutnant Christoph Scheibling (Musikkorps der Bundeswehr), Stargast Heino und Producer Stabshauptmann Thomas Ernst (v.l.) Foto: Bundeswehr/Albrecht

27.07.2017
Cornelia Härtl

Musikfest der Bundeswehr: Volles Programm mit Stargast Heino

Am 23. September lädt die Bundeswehr zu ihrem ersten internationalen Militär-Tattoo nach Düsseldorf in den ISS Dome ein. Über 700 Mitwirkende aus sieben Nationen, Stargast Heino und Moderator Johannes B. Kerner werden für eine eindrucksvolle Show sorgen. „CLARINO“, das Fachmagazin für Blasmusik, sprach mit dem Produzenten Thomas Ernst über die Veranstaltung.

Clarino: Was erwartet das Publikum am 23. September?

Thomas Ernst: Das Musikfest der Bundeswehr wird definitiv das bisher größte Indoor-Militär-Tattoo in Deutschland werden. Wir versuchen, Militärmusik auf höchstem Niveau international an den Start zu bringen, gepaart mit ein bisschen Artistik – wir haben beispielsweise auch die Motorradstaffel der Polizei Hamburg dabei – und ein bisschen Comedy. Wir haben also auch Elemente im Programm, mit denen man bei einem Tattoo oder einer Militärmusik-Show nicht unbedingt rechnet. Mit Teilnehmern aus sieben Ländern werden wir außerdem sehr international vertreten sein.

Das Programm wird dieses Jahr dennoch ziemlich deutsch geprägt sein: Wir haben das Musikkorps der BW als großes sinfonisches Blasorchester, das Luftwaffenmusikkorps Münster, das Marinemusikkorps Kiel, das Ausbildungsmusikkorps mit einer kleinen Abordnung und als Stage-Band agiert die Big Band der Bundeswehr.

Wir sind stolz, dass wir aus dem erfolgreichsten Tattoo der Welt, dem Edinburgh Tattoo, eine Abordnung von fast 100 Personen zu Gast zu haben: Dazu gehören unter anderem 32 Highland Dancer, 21 Shetland Fiddlers und eine neue Formation, die Pipers Trail Band mit Pipes and Drums.
Mit Johannes B. Kerner haben wir aus unserer Sicht den angesagtesten deutschen Moderator für ein solches Format bekommen. Und wir haben uns mit Heino für einen Stargast entschieden, der in Deutschland schon 60 Jahre Musik macht und der definitiv auch Spaß versteht. Wir sind uns sicher: Wir sind gut aufgestellt!

Wie kam die Zusammenarbeit mit Johannes B. Kerner zustande?

Kerner ist ein Moderationsprofi der Extraklasse. Wir haben denjenigen ausgesucht, der zu diesem Staat passt, der Achtung vor den Menschen in diesem Staat hat – und das sage ich aus Überzeugung, weil ich ihn seit über zehn Jahren kenne. Er hat Ahnung von Musik und er konnte sich auch direkt im ersten Gespräch etwas unter diesem Thema vorstellen.

Und wie lief das mit Heino als Stargast?

Man muss sich natürlich auch überlegen, wer wohl im Publikum sitzen wird. Die sogenannten Silver Ager machen da wahrscheinlich einen großen Teil aus. Die werden an Heino definitiv ihren Spaß haben.
Aber spätestens seit der Kultscheibe „Mit freundlichen Grüßen“, auf der Heino Hits von den Ärzten oder Rammstein covert, sind auch sehr viele junge Leute von ihm begeistert. Aufgrund der Vergleichswerte aus anderen Ländern kann man davon ausgehen, dass die Nachmittags-Show diejenige sein wird, in der wirklich alle Altersgruppen vertreten sind. Und auch dieses Publikum wird begeistert sein. Wir haben uns ein Szenario ausgedacht, mit dem keiner der Zuschauer rechnen wird. Wie genau das aussieht, wird aber natürlich nicht verraten!

Wie lange dauert das Programm?

Wir werden zwei Shows an einem Tag machen: um 14.30 Uhr und um 19.30 Uhr. Derzeit gehen wir von einer Netto-Spielzeit von 120 Minuten aus.

Nach welchen Kriterien wurden die Teilnehmer ausgewählt?

Es gibt die sogenannte International Association of Tattoo Organizers (IATO). Darin ist auch Deutschland mit Oberst Christoph Lieder und mir vertreten. Meine Aufgabe als Produzent der Show ist es, den Markt zu beobachten. Ich gehe zu sämtlichen Tattoos, die ich nur irgendwie erreichen kann und schaue mir genau an: Was wirkt wie? Außerdem bin ich mit den Produzenten-Kollegen in regem Austausch. Daraus entstand dann letztendlich eine Wunschliste und davon ausgehend haben wir konkret Gruppen angesprochen.

Natürlich arbeiten wir auch schon für 2018 am Programm. Wenn man die Top Acts haben will, die auch auf dem internationalen Markt unterwegs sind, dann muss man schon etwa zwei Jahre vorher anfragen. Ich habe auch jetzt schon eine Zusage für 2019.

Ist das auch ein Grund, warum das Programm dieses Jahr so deutsch ausgeprägt ist?

Nein, gar nicht! Man muss ehrlich sagen, dass das Musikkorps der Bundeswehr mit Oberstleutnant Christoph Scheibling in der ersten Liga unterwegs ist. Auch international gesehen gehören die zu den besten. Deutschland hat militärmusikalisch ja wirklich etwas zu bieten. Auch die Big Band der Bundeswehr ist im internationalen Vergleich musikalisch ganz vorne dabei. Und wenn wir es schaffen, diese Top-Formationen zu integrieren, weil wir sie im eigenen Haus haben, dann machen wir das auch.

Natürlich sind auch die anderen Gruppen aus Frankreich, Tschechien, Norwegen, der Schweiz, Schottland, Holland exzellente Bands. Die Kunst besteht darin, einen roten Faden oder ein Motto in das Programm reinzubringen. Und unser Motto im ersten Jahr ist die Video-Message, die wir einbauen. Unser roter Faden ist also eine knapp 13 Meter breite Leinwand.

Vom wem ging die Initiative für das Musikfest aus?

Der Urvater hinter der Idee ist der Inspekteur der Streitkräftebasis, Admiral Nielson, der mittlerweile für die Nato in den USA ist, gedeckelt durch unser Verteidigungsministerium. Die Hoheit über den Inhalt hat ausschließlich das Zentrum für Militärmusik. Der musikalische Leiter der Show, Oberst Christoph Lieder, ist ja zugleich auch der Leiter des Zentrums.

Für Düsseldorf als Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens haben wir uns entschieden, weil NRW das bevölkerungsdichteste Bundesland ist. Ich selbst wurde vor knapp zwei Jahren gefragt, ob ich die Organisation übernehmen würde. Ich habe damals aber auch gesagt, dass wir dafür mindestens anderthalb Jahre Vorlauf brauchen.

Und wie kamen Sie zu dieser Aufgabe?

Ich habe 21 Jahre das Tourmanagement für die Big Band der Bundeswehr geleitet. Ich bin mit Sicherheit einer von denen in der Bundeswehr, der die meiste internationale Erfahrung mit Großveranstaltungen hat. Ich habe schon ganz viel mit dem Fernsehen zusammengearbeitet und war in die Planung von Großereignissen – wie zum Beispiel der Besuch des amerikanischen Präsidenten oder der Papstbesuch – involviert.

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