Die Verteidigungsminister Litauens und Deutschlands, Arvydas Anusauskas (l.) und Boris Pistorius, unterzeichneten in Vilnius die Roadmap für die Stationierung der Litauen-Brigade. Foto: X/@BMVg_Bundeswehr

Die Verteidigungsminister Litauens und Deutschlands, Arvydas Anusauskas (l.) und Boris Pistorius, unterzeichneten in Vilnius die Roadmap für die Stationierung der Litauen-Brigade. Foto: X/@BMVg_Bundeswehr

18.12.2023
yb

Litauen-Brigade soll bis 2027 voll einsatzfähig sein

Eine vollständige Kampfbrigade, das sind bis zu 5000 Soldatinnen und Soldaten, will die Bundeswehr dauerhaft an der NATO-Ostflanke stationieren. Auf seiner Reise nach Litauen stellte Verteidigungsminister Boris Pistorius jetzt weitere Details zu dem ambitionierten Vorhaben vor.  

Berlin/Vilnius. Volle Einsatzbereitschaft soll die Litauen-Brigade der Bundeswehr bis Ende 2027 erreicht haben, das geht aus einer Roadmap hervor, die jetzt von den deutschen und litauischen Verteidigungsministerien vorgestellt wurde. Verteidigungsminister Boris Pistorius und sein litauischer Amtskollege Arvydas Anusauskas unterzeichneten das Dokument in Vilnius.

Bereits 2025 soll die Brigade mit einem Aufstellungsappell in Dienst gestellt werden, ein Vorkommando soll im kommenden Jahr nach Litauen verlegt werden. Am Ende soll die Brigade rund 5000 Männer und Frauen umfassen, davon sind 200 Zivilbeschäftigte der Bundeswehr. Das Gros der Brigade soll in den Jahren 2025 bis 2026 aufgestellt werden, sobald die militärische und zivile Infrastruktur durch die Gastnation Litauen bereitgestellt wurde, heißt es in dem Dokument.

Zwei Kampftruppenbataillone aus Bayern und Nordrhein-Westfalen sollen als Kern der Brigade in den baltischen Staat verlegt werden. Drittes Bataillon wird der aktuelle multinationale NATO-Gefechtsverband, der bereits jetzt unter deutscher Führung als eFP Battle Group in Litauen vor Ort ist.

Zwei Standorte für die Bundeswehr
 
Stationiert wird die Brigade an zwei Standorten: In Rudninkai nahe der Hauptstadt Vilnius sowie in Rukla bei Kaunas. An beiden Standorten sollen Kasernen und Wohnunterkünfte nach deutschen Erfordernissen gebaut werden. Die Bedingungen vor Ort sollen es erlauben, dass die deutschen Soldatinnen und Soldaten ihre Familien mitnehmen können. Daher sollen auch Kindertagesstätten und Schulen für die Kinder entstehen. Die Soldaten sollen sich auf dem freien Wohnungsmarkt Quartier beschaffen können oder in neuen Wohnvierteln, die entwickelt werden sollen. „Um die Gesundheitsversorgung sicherzustellen, ist es wichtig, sich auf das litauische Gesundheitssystem zu verlassen“, heißt es in dem Dokument. Verbesserte Verkehrsanbindungen sollen zu einem möglichst attraktiven Umfeld beitragen.

Für Deutschland ist die Aufstellung der Kampfbrigade in Litauen ein „Leuchtturmprojekt“ der Zeitenwende. Litauen grenzt an das mit Russland verbündete Belarus sowie an die russische Ostsee-Enklave Kaliningrad. Zwischen beiden verläuft ein schmaler Landkorridor nach Westen – die sogenannte Suwalki-Lücke, um die es im Falle eines Angriffs zu Kämpfen kommen könnte. Deutschlands Truppenstationierung in dem Land ist für die Litauer eine gewünschte Rückversicherung der Beistandsverpflichtung.

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