Trauerfeier für die gefallenen Soldaten in der St. Lamberti-Kirche. Archivfoto: dpa

Trauerfeier für die gefallenen Soldaten in der St. Lamberti-Kirche. Archivfoto: dpa

24.03.2016

Karfreitagsgefecht: Vor sechs Jahren fielen drei deutsche Soldaten in Afghanistan

Berlin. In wenigen Tagen jährt sich eines der schlimmsten Ereignisse in der Geschichte der Bundeswehr: Am 2. April 2010 geriet eine deutsche Patrouille in Afghanistan in einen Hinterhalt der Taliban und wurde mit Panzerfäusten und Maschinengewehren angegriffen. Im Verlauf des zehnstündigen Gefechts wurden elf Soldaten teils schwer verwundet, drei Männer starben. Dass es nicht noch mehr wurden, ist auch dem Einsatz amerikanischer Hubschrauber zu verdanken, die unter Feuer in der Kampfzone landeten und Verwundete ausflogen.

Die Schlacht nahe der Ortschaft Isa Khel ging als „Karfreitagsgefecht“ in die Geschichte ein – und als Wendepunkt im deutschen Afghanistan-Einsatz. Deutschland wachte auf, die Politik wachte auf: Erstmals besuchte Bundeskanzlerin Angela Merkel einen Trauergottesdienst für gefallene Soldaten. Politiker nannten die Dinge am Hindukusch nun beim Namen und sprachen von „Krieg“. Endlich bekam die Truppe Artillerie, Panzer-Abwehr-Raketen und zusätzliche Schützenpanzer. Abgeordnete des Deutschen Bundestags starteten fraktionsübergreifend eine Initiative, um die Einsatzversorgung zu verbessern. Sie griffen dabei viele Anregungen des Deutschen BundeswehrVerbands auf. Ein Jahr später trat das Einsatzversorgungs-Verbesserungsgesetz in Kraft.

Bis heute gilt das Karfreitagsgefecht als Inbegriff für den Kampfeinsatz der Bundeswehr in Afghanistan. Für den Deutschen BundeswehrVerband werden die gefallenen Kameraden Nils Bruns, Robert Hartert und Martin Augustyniak niemals in Vergessenheit geraten.

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