Ihr Tod bleibt unvergessen!
Heute vor fünf Jahren: Vier deutsche Soldaten fielen in Afghanistan
Berlin. Gerade eine knappe Woche war seit der Trauerfeier für die drei Gefallenen des Karfreitagsgefechts vergangen, da erschütterte die nächste Katastrophenmeldung das Land: Vier tote deutsche Soldaten bei einem Gefecht nahe der afghanischen Stadt Baghlan. Deutschland war in der Schockstarre, der April 2010 sollte der blutigste Monat im ISAF-Einsatz der Bundeswehr werden.
Am 15. April 2010: 200 deutsche, belgische, kroatische und schwedische Soldaten sind zusammen mit zwei Bataillonen der afghanischen Armee im Einsatz. „Operation Taohid“ heißt die Aktion in der Provinz Baghlan.
Am Mittag stoppt die Marschkolonne vor einer Brücke, mehre Soldaten stiegen aus ihrem „Eagle IV“-Gefechtsfahrzeug – und ein ferngezündeter Raketensprengkopf zerreißt das tonnenschwere Fahrzeug. Major Jörn Radloff, Hauptfeldwebel Marius Dubnicki und Stabsunteroffizier Josef Kronawitter sind auf der Stelle tot. Wenig später wird der „Yak“ eines Beweglichen Arzttrupps, der zur Hilfe kommen will, von einer Panzerfaust-Granate getroffen – im Fahrzeug stirbt Oberstabsarzt Thomas Broer.
Bei der zentralen Trauerfeier für die Gefallenen des 15. April sprach der damalige Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg, die Bundeskanzlerin war ebenso anwesend wie Guido Westerwelle, damals Außenminister, Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer, der damalige baden-württembergischer MP Stefan Mappus und sowie SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier. Aus Afghanistan war der damalige Außenminister Zalmai Rassoul gekommen.
In seiner Rede sagte zu Guttenberg: „Tod und Verwundung sind Begleiter unserer Einsätze geworden. Und sie werden es auch in den nächsten Jahren sein - wohl nicht nur in Afghanistan." Dies verpflichte die Bundesregierung besonders, solche Einsätze "in unserem Denken niemals, wirklich niemals zur Routine werden zu lassen.“
Wahre Worte. Und selbstverständlich gilt für die Gefallenen des 15. April auch, was der DBwV-Bundesvorsitzende Oberstleutnant André Wüstner jüngst anlässlich des 5. Jahrestags des Karfreitagsgefechts erklärt hatte: „Wir vergessen keinen unserer gefallenen Kameraden. Niemals!“