Die Ausstellung „How to catch a Nazi" wurde in München eröffnet. Foto: Alessandra Brunner Photography

Die Ausstellung „How to catch a Nazi" wurde in München eröffnet. Foto: Alessandra Brunner Photography

24.11.2023

„How to catch a Nazi" - Ausstellung über Adolf Eichmanns Ergreifung und Verurteilung in München eröffnet

München. Mit „How to catch a Nazi“ titelt die Ausstellung „Operation Finale. Die Ergreifung und der Prozess von Adolf Eichmann“, die am Donnerstag (23.11) im Staatlichen Museum Ägyptischer Kunst (SMÄK) in München eröffnet wurde. Unter den zahlreichen Gästen aus Politik, Wirtschaft und Kultur war auch der Bundesvorsitzende Oberst André Wüstner. „Eine sehr beeindruckende Ausstellung“, so Wüstner. Der Deutsche BundeswehrVerband ist Partner der Ausstellung.

Der Eichmann-Prozess, 1961 in Jerusalem geführt, gilt bis heute als historischer Erfolg des Staates Israel bei der internationalen Verfolgung und Verurteilung von Holocaust-Verantwortlichen. Die Ausstellung „Operation Finale“ zeigt, wie Adolf Eichmann am 11. Mai 1960 in Buenos Aires von Zielfahndern des israelischen Geheimdienstes Mossad ergriffen, nach Israel ausgeflogen und dort am 11. April 1961 vor Gericht gestellt wurde. Eichmann wurde am 15. Dezember 1961 vom Jerusalemer Bezirksgericht zum Tode verurteilt. Am 1. Juni 1962 wurde der Organisator der Judenvernichtung gehängt.

 

Multimediale Ausstellung

Ein untergetauchter Nazi-Verbrecher, eine geheime Verfolgungsaktion und eine spektakuläre Ergreifung: Die Ausstellung zeigt, wie der israelische Geheimdienst Mossad und der hessische Generalstaatsanwalt Fritz Bauer im Jahr 1960 Adolf Eichmann, einen der berüchtigtsten Holocaust-Täter, in Argentinien ausfindig machten, wie seine Entführung nach Israel durchgeführt und wie ihm schließlich der Prozess gemacht wurde. Es war der erste große Prozess, in dem Opfer des Holocaust vor der Weltöffentlichkeit Zeugnis von den Verbrechen der Nazis ablegten.

Die Ausstellung ist eine Multimedia-Ausstellung, die vom Maltz Museum (Cleveland, Ohio, USA) in Zusammenarbeit mit dem israelischen Geheimdienst Mossad und dem Museum des jüdischen Volkes ANU in Tel Aviv entwickelt wurde. Kurzfilme, 70 Fotografien und 60 Exponate, darunter Landkarten und Dokumente, versetzen die Besucher direkt in die Szenerie Anfang der 1960er-Jahre. Die gemeinnützige Adolf Rosenberger gGmbH und das Staatliche Museum Ägyptischer Kunst (SMÄK) bringen die Ausstellung „Operation Finale“ erstmalig nach Deutschland.

Das Eichmann-Verfahren erregte große internationale Aufmerksamkeit. Es war der einzige Fall, in dem ein Täter in Israel zum Tode verurteilt und hingerichtet wurde. Vorausgegangen war eine jahrelange, internationale Suche nach einem der zentralen Organisatoren des Holocaust.

„Die Ausstellung über den Chef-Organisator des Holocaust ist in diesen Tagen bedeutsamer denn je. Der barbarische Angriff der Hamas wird auf unseren Straßen bejubelt, antisemitischer Hass und Hetze im Internet verbreitet", sagte der Bayerische Justizminister Georg Eisenreich. „Der Eichmann-Prozess und der hartnäckige und vorbildliche Einsatz des kämpferischen hessischen Generalstaatsanwalts Fritz Bauer mahnt uns alle: Frieden, Freiheit, Demokratie und Menschenrechte müssen Tag für Tag verteidigt werden. Staat und Gesellschaft müssen sich konsequent gegen Hass, Ausgrenzung und antidemokratisches Denken wehren."

Ausstellung kommt genau zur richtigen Zeit

„In der aktuellen Situation – mit den Terrorattacken der Hamas auf Israel und dem wachsenden Antisemitismus in Deutschland – kommt die Ausstellung genau zur richtigen Zeit. Für niemanden und niemals darf es bezüglich der Shoa ein Vergessen geben. Deshalb habe ich gern die Schirmherrschaft für diese Ausstellung übernommen“, so der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter. 

Schirmherrn der Ausstellung ist Dr. h.c. mult. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde. „Die Ergreifung von Adolf Eichmann bleibt für mich ein Schlüsselmoment in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Mit der Ausstellung "Operation Finale" der Adolf Rosenberger gGmbh erhält dieser Moment über 60 Jahre später nochmals die öffentliche Aufmerksamkeit, die ihm gebührt. Eichmann steht wie wenige andere für den Wahn, der den Holocaust ermöglichte, und für die individuelle Schuld, die Menschen wie er in der Durchführung des Massenmordes auf sich luden", sagte sie.

Die Ausstellung „How to catch a Nazi“ ist vom 24. November 2023 bis zum 30. April 2024 im Staatlichen Museum Ägyptischer Kunst in München zu sehen.

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