Goodbye Huey! Neue Hubschrauber für den Such- und Rettungsdienst der Bundeswehr
„Heute ist der letzte Tag, in dem die SAR 87 am SAR-Kommando Holzdorf ihren Dienst mit der UH-1D versieht. Damit endet im SAR-Dienst das analoge Zeitalter“, fasst Oberst Peter Göhringer, der Kommandeur des Transporthubschrauberregiments 30, in einem kurzen Abschiedsvideo auf Twitter zusammen.
Das Ende eines "analogen Zeitalters": #GoodBye#Huey heißt es ab heute auch im #SAR-Kommando #Holzdorf. Der Kommandeur #Transporthubschrauberregiment30, Oberst Göhringer, begrüßt persönlich den brandneuen "state of the art" Hubschrauber #H145 LUH SAR. Das #Heer gratuliert! pic.twitter.com/p4QIOwXAeW
— Heer (@Deutsches_Heer) April 12, 2021
Nach mehr als 50 Jahren im Einsatz hat die Bundeswehr die letzten Hubschrauber vom Typ Bell UH-1D ausgemustert. Die „Hueys“ wurden wegen ihrer Rotorgeräusche auch häufig „Teppichklopfer“ genannt, doch jetzt ist Schluss mit dem Teppichklopfen beim SAR (Search and Rescue). Die Bundeswehr beschaffte ab 1968 340 Exemplare.
Unter den Augen der Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer wurden nun die neuen Helis für Holzdorf übergeben. Mit „neue Helis“ sind Modelle des leichten, modernen Rettungshubschraubers vom Typ Airbus H145 gemeint. Mit diesen modernen „State of the Art“-Helis habe das Such- und Rettungskommando in Holzdorf in Sachsen-Anhalt den Einstieg ins digitale Zeitalter gefunden, betont Oberst Göhringer. Insgesamt hat die Bundeswehr sieben von diesen Maschinen für die drei Rettungskommandos des Heeres beschafft. Die Hubschrauber seien „technologisch ein Quantensprung“, sagte auch Kramp-Karrenbauer.
Neue Helis für Holzdorf - Ministerin @akk ist heute beim SAR-Kommando in Holzdorf. SAR steht übrigens für Search and Rescue - also für den Such- und Rettungsdienst der #Bundeswehr. Das Kommando bekommt mit dem neuen LUH SAR einen modernen Nachfolger für die alten Bell UH-1D. pic.twitter.com/NJAU5nNQjf
— Verteidigungsministerium (@BMVg_Bundeswehr) April 12, 2021
Dieser neue Hubschrauber besitzt mit seinen beiden je 600 PS starken Triebwerken genug Leistung, um das maximale Abfluggewicht von 3.800 Kilogramm unter nahezu allen Bedingungen zu bewältigen. Dadurch ist der LUH in der Lage, Außenlasten mit bis zu 1.600 Kilogramm und Feuerlöschbehälter mit circa 800 Litern Fassungsvermögen zu transportieren.
Der technologische Quantensprung kommt vor allem hinsichtlich der Ortungsmöglichkeiten ins Spiel. Der LUH SAR besitzt neben der medizinischen Ausstattung drei GPS- und fünf Funkgeräte, eine TV- und Wärmebildkamera, ein Hochleistungssuchscheinwerfer und diverse andere Aufklärungs- und Ortungsmöglichkeiten. In den Hubschraubern sind zudem mehrere Funkpeiler zum Aufspüren aller militärischen und zivilen Notfunkgeräte und Mobiltelefone eingebaut, ebenso ein Kommunikationsserver, der die Einheiten rund um die Uhr erreichbar macht.
Allerdings endet damit die Ära eines Hubschraubers, mit dem Hunderttausende Bundeswehrsoldaten in den vergangenen fünf Jahrzehnten in Kontakt gekommen sind. Die Bell UH-1D wurde ursprünglich für die US-Streitkräfte entwickelt und kam in großer Zahl im Vietnam-Krieg zum Einsatz. Die Maschinen kamen beim Personentransport, bei der Bekämpfung von Waldbränden und Hochwasser sowie im Such- und Rettungsdienst zum Einsatz. Ende Juni wird die letzte Maschine, mit einer «Goodbye Huey!»-Sonderlackierung ins Hubschraubermuseum im niedersächsischen Bückeburg gebracht.
