Gedenken: Vor 30 Jahren fiel Alexander Arndt in Kambodscha
Er war der erste deutsche Soldat, der bei einem Auslandseinsatz fiel: Heute vor 30 Jahren, am 14. Oktober 1993, wurde Feldwebel Alexander Arndt in der kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh auf offener Straße von Unbekannten erschossen.
Die Bundeswehr war von Oktober 1991 bis November 1993 an den Missionen der Vereinten Nationen UNAMIC und UNTAC mit bis 150 Sanitätssoldatinnen und Sanitätssoldaten beteiligt. Die Bundeswehr übernahm damals die medizinische Versorgung von UNTAC und von Teilen der Zivilbevölkerung. In Phnom Penh bauten die deutschen Blauhelme dafür ein gut ausgestattetes Hospital auf.
Kambodscha war damals ein von Jahren des Krieges zerrüttetes Land. Während des Vietnam-Krieges fielen zahllose Bomben auf das Land, abgeworfen von US-Kampfflugzeugen, die die Nachschubwege des Vietcongs ins Visier nahmen. Nach einem Putsch flammte ein Bürgerkrieg auf, an dessen Ende das Terror-Regime der Steinzeitkommunisten der Roten Khmer stand. Hunderttausende Zivilisten wurden massakriert oder kamen bei Hungersnöten ums Leben. Es entstand der Begriff der „Killing Fields“. Ende 1979 besetzten vietnamesische Truppen das Land. Die Roten Khmer zogen sich in die Wälder zurück, es folgten weitere Jahre eines blutigen Guerilla-Krieges. Erst 1991 kam es zu einem Friedensabkommen, das die Vereinten Nationen überwachen sollten.
Deutschland beteiligte sich in insgesamt drei Kontingenten mit knapp 450 Soldaten an dem Einsatz. Am 14. Oktober 1993 hielt sich der Sanitätsfeldwebel Alexander Arndt außerhalb des Hospitals mit einem Kameraden in der Stadt auf. Auf dem Rückweg wurde von einem Motorrad aus das Feuer auf das Fahrzeug der Deutschen eröffnet. Der 26-jährige Alexander Arndt wurde von mehreren Kugeln tödlich getroffen. Die Hintergründe der Tat konnten nie ganz aufgeklärt werden. Alexander Arndt war der erste Deutsche, der bei einem Auslandseinsatz der Bundeswehr fiel.
Die gefallenen und verwundeten Kameraden in würdiger Erinnerung zu behalten und ihrer immer wieder zu gedenken, ist dem DBwV ein Anliegen von höchster Priorität. All die Frauen und Männer, die bei der Verteidigung von Freiheit und Demokratie ihr Leben verlieren oder zu Schaden kommen, dürfen niemals in Vergessenheit geraten.