Für eine aktive Gedenkkultur – Volkstrauertag steht im Zeichen der jüngsten Anschläge
„Die Gemeinschaft der Demokraten ist stärker als die Internationale des Hasses. Niemals beugen wir uns dem Terror“, sagte Bundespräsident Joachim Gauck in seiner Gedenkrede zum Volkstrauertag, die am Sonntag, dem 15. November im Plenarsaal des Reichstagsgebäudes abgehalten wurde. Die zentrale Gedenkveranstaltung zum nationalen Volkstrauertag stand damit ganz im Zeichen der Trauer der Anschlagserie, die am 13. November in Paris verübt wurde.
An der Feierlichkeit nahmen neben Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen und André Wüstner, Bundesvorsitzender des Deutschen BundeswehrVerbands, auch der Präsident des gastgebenden Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Markus Meckel, teil. Er hieß auf der Veranstaltung vor allem Angehörige von Bundeswehrsoldaten willkommen, die bei Auslandseinsätzen ihr Leben verloren.
Bundespräsident Joachim Gauck ging in seiner Rede auch auf die Opfer bei Auslandseinsätzen ein und wies auf die im letzten Jahr eingeweihte Gedenkstätte „Wald der Erinnerung“ bei Potsdam hin, die den 105 verstorbenen Soldaten gewidmet ist.
Hier gedachte bereits am Samstag, den 14. November, eine Gruppe Hinterbliebener der Toten. Vertreter des Deutschen BundeswehrVerbands und der Soldanten und Veteranen Stiftung (SVS) legten an dem Ehrenmal einen Kranz nieder. Diese aktive Gedenkkultur ist vor allem eine Initiative des DBwV-Landesverbands Ost: „Es ist schön und ich bin dankbar, dass sich auch unser DBwV hier vor Ort um die Ehrenhaine kümmert, genauso wie er uns Hinterbliebene oder die Verwundeten unterstützt“, so eine Hinterbliebene vor Ort.
Auch am Ehrenmal der Bundeswehr im Bendlerblock wurde der Toten gedacht. Hier legten der stellvertretende Brigadegeneral und Verteidigungsattaché Jean-Marc Wasilewski mit Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen einen Kranz nieder.
Zwar seien die Veranstaltungen am Wochenende zahlreich gewesen, die Anteilnahme ließe jedoch zu wünschen übrig, kritisierte DBwV-Chef André Wüstner: „Man merkt, dass der eine oder andere das Thema ‚Pflicht oder Gedenken‘ doch etwas lockerer sieht, wenn der Regen von der Seite kommt. Daher Dank an alle, die trotz widriger Witterungsbedingungen vor Ort waren. Dank auch an unsere Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen, die sich – trotz aktueller politischer Situation – Zeit für die Gedenkveranstaltungen der Hinterbliebenen nahm.“