Feierliches Gelöbnis
„Ich gelobe, der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen.“
Das Feierliche Gelöbnis in Berlin wird seit 1996 alljährlich zu einem militärischen Großereignis. Am Montag ( 20. Juli 2015) ist es wieder soweit: Dieses Mal werden rund 400 Rekrutinnen und Rekruten der Bundeswehr vor Familie, Vorgesetzen und laufenden Kameras öffentlich ihr Gelöbnis auf dem Paradeplatz am Bendlerblock ablegen.
Zum feierlichen Apell schreitet Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen die Front ab und hält die Gelöbnisansprache, musikalisch begleitet vom Stabsmusikkorps der Bundeswehr - es dirigiert Oberstleutnant Reinhard Martin Kiauka. Auch Oberstleutnant André Wüstner, Bundesvorsitzender des Deutschen BundeswehrVerbands, wird dem Zeremoniell beiwohnen.
Die Soldaten und Soldatinnen kommen aus dem Wachbataillon in Berlin, dem Sanitätsregiment 1 in Weißenfels, dem Logistikbataillon 172 in Beelitz, dem Logistikbataillon 171 in Burg, dem Führungsunterstützungsbataillon 383 in Erfurt, der Marineoperationsschule in Bremerhaven, dem Luftwaffenausbildungsbataillon in Germersheim und dem Fernmeldebataillon 610 in Prenzlau.
Das Datum des Feierlichen Gelöbnisses in Berlin ist von großer historischer Bedeutung: Der Verschwörerkreis um Oberst Claus Maria Schenk Graf von Stauffenberg versuchte am 20. Juli 1944 erfolglos einen Anschlag auf Adolf Hitler, um das NS-Regime zu stürzen. Dieser Tag verdeutlicht, wie wichtig militärischer Widerstand gegen den Nationalsozialismus ist – bis heute. Ehrengast in diesem Jahr ist Klaus von Dohnanyi. Der Vater des ehemaligen Bundesministers, Hans von Dohnanyi, war Widerstandskämpfer im Zweiten Weltkrieg und wurde kurz vor Kriegsende im KZ Sachsenhausen hingerichtet.
Seit 1956 soll das Feierliche Gelöbnis die Grundlage des Leitbilds für alle Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr als Staatsbürger in Uniform bilden. Rund sechs Wochen nach Beginn des Wehrdienstes legen die Soldaten ihr Gelöbnis ab, um sich zum Dienst bei der Bundeswehr zu bekennen. Seit den 1980er Jahren finden sie als öffentliche Gelöbnisse statt – das sind im Durchschnitt rund 150 pro Jahr.