Ukrainische Soldainnen und Soldaten bei der Ausbildung am Kampfpanzer Leopard 1A5: Deutschland hat in dieser Woche zehn weitere Panzer aus Industriebeständen an die Ukraine abgegeben. Schleppender läuft die Lieferung von Artilleriemunition. Foto: DBwV/Yann Bombeke

Ukrainische Soldainnen und Soldaten bei der Ausbildung am Kampfpanzer Leopard 1A5: Deutschland hat in dieser Woche zehn weitere Panzer aus Industriebeständen an die Ukraine abgegeben. Schleppender läuft die Lieferung von Artilleriemunition. Foto: DBwV/Yann Bombeke

15.11.2023
Von Yann Bombeke/mit Material von dpa

EU-Munitionsplan für die Ukraine geht nicht auf – Deutschland stockt Militärhilfen auf

Eine Million Artilleriegeschosse wollte die Europäische Union bis März 2024 an die Ukraine liefern – dieses Ziel wird nicht erreicht werden, mussten die EU-Verteidigungsminister bei ihrem Treffen in Brüssel eingestehen. Weitere Waffen und Material aus Deutschland haben die Ukraine unterdessen in den vergangenen Tagen erreicht, unter anderem Kampfpanzer Leopard 1A5.

Berlin/Brüssel. Verteidigungsminister Boris Pistorius rechnet mit einem Scheitern des EU-Munitionsplans für die Ukraine. Vorgesehen war, dem von Russland angegriffenen Land bis Frühjahr kommenden Jahres insgesamt eine Million 155mm-Artilleriegranaten zur Verfügung zu stellen – bislang wurden jedoch erst rund 300.000 von den Geschossen, die unteren anderem von der Panzerhaubitze 2000 verschossen werden, geliefert.  „Die eine Million wird nicht erreicht. Davon muss man ausgehen“, sagte Pistorius beim Treffen mit seinen europäischen Amtskolleginnen und -kollegen in Brüssel.

Als Grund nannte Pistorius unzureichende Produktionskapazitäten der Industrie. Dem widersprach der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell: Ihm zufolge werde ein großer Teil der aktuellen Munitionsproduktion, rund 40 Prozent, in Drittländer exportiert. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba bedauerte die Verzögerung bei der Munitionslieferung. „Es hat sich gezeigt, dass es noch sehr viele Hindernisse, viele nicht abgestimmte Dinge, sehr viel Bürokratie gibt“, sagte Kuleba im ukrainischen TV.

In Brüssel bestätigte Pistorius Meldungen vom Wochenende, dass die Bundesregierung ihre Ukrainehilfen im kommenden Jahr massiv aufstocken will:  Der ursprünglich geplante Betrag von vier Milliarden Euro soll auf acht Milliarden Euro verdoppelt werden. Für die humanitäre Hilfe hat die EU ihre Unterstützung um weitere 110 Millionen auf insgesamt 843 Millionen Euro seit Beginn der russischen Invasion am 24. Februar 2022 aufgestockt.

Weitere Waffen und Material hat die Ukraine in den vergangenen Tagen aus Deutschlanderhalten: So wurden laut der aktualisierten Liste der militärischen Unterstützungsleistungen zehn Kampfpanzer Leopard 1A5 ausgeliefert. Insgesamt wurden somit 30 Kampfpanzer dieses Typs an die ukrainischen Streitkräfte aus Industriebeständen abgegeben. Zudem wurden ein weiterer Minenräumpanzer Wisent, 14 Mehrzweckfahrzeuge Bandvagn 206 sowie Aufklärungsdrohnen, Schwerlastzüge und Bodenüberwachungsradare geliefert.

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