Ein schlichter Gedenkstein erinnert die Attentäter vom 20. Juli 1944, die an dieser Stelle für kurze Zeit begraben wurden. Foto: Martin Gerdes

Ein schlichter Gedenkstein erinnert die Attentäter vom 20. Juli 1944, die an dieser Stelle für kurze Zeit begraben wurden. Foto: Martin Gerdes

03.08.2021
yb

Erinnerungsort an den „Aufstand des Gewissens“

Berlin. Die Gedenkstätte Deutscher Widerstand im Bendlerblock ist bekannt – an diesem Ort wurden Oberst Claus Schenk von Stauffenberg und drei seiner Mitverschwörer in der Nacht zum 21. Juli 1944 hingerichtet, nachdem das Attentat auf Adolf Hitler gescheitert war. Weniger bekannt ist ein weiterer Ort der Erinnerung, nicht weit entfernt im Stadtteil Berlin-Schöneberg: Auf dem Friedhof des Alten St.-Matthäus-Kirchhof wurden die Leichen der vier Widerstandskämpfer begraben – jedoch nur für kurze Zeit.

Stauffenberg, Generaloberst Ludwig Beck, General der Infanterie Friedrich Olbricht, Oberst i.G. Albrecht Ritter Mertz von Quirnheim und Oberleutnant Werner von Haeften wurden nur kurz nach der Bestattung von der SS wieder exhumiert. Ihre Leichen wurden verbrannt, die Asche an unbekannte Stelle verbracht. Heute erinnert ein schlichtes Ehrengrab der Stadt Berlin an den Ort, an dem die getöteten Widerstandskämpfer nur so kurz ihren Frieden fanden.

Keine zwei Wochen nach dem Jahrestag des Hitler-Attentats traf sich nun der Erste Stellvertreter des Bundesvorsitzenden, Oberstabsfeldwebel a.D. Jürgen Görlich, mit Oberstleutnant d.R. Martin Gerdes auf dem Friedhof Alter St.-Matthäus-Kirchhof. Gerdes kümmert sich seit vielen Jahren um das Ehrengrab, das die öffentliche Pflege leider hatte verkommen lassen. Gerdes schrieb unzählige Briefe und führte so lange Gespräche, bis mit privater Hilfe die Grabgestaltung erneuert werden konnte und eine professionelle Grabpflege eingerichtet wurde. Dabei half der ehemalige Generalinspekteur General a.D. Wolfgang Schneiderhan, der sich als Vorsitzender der Stauffenberg-Gesellschaft Baden-Württemberg der Sache annahm.

Jetzt gilt es auch für den DBwV, den Gedenkort für möglichst viele Soldatinnen und Soldaten bekannt zu machen, die Geschichte wach zu halten und an den mutigen „Aufstand des Gewissens“ zu erinnern. Das besprachen Görlich und Gerdes vor Ort. Ein weiteres, aufbauendes Gespräch soll folgen.

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