Herausragendes Engagement für die Deutsch-Israelische Freundschaft: Oberstleutnant a.D. Johannes Reiner (rechts) wurde 2019 im Rathaus von Bötzingen von Bürgermeister Dieter Schneckenburger und Bärbl Mielich, Staatssekretärin im Ministerium für Soziales und Integration, mit dem Verdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Foto: Spindler

Herausragendes Engagement für die Deutsch-Israelische Freundschaft: Oberstleutnant a.D. Johannes Reiner (rechts) wurde 2019 im Rathaus von Bötzingen von Bürgermeister Dieter Schneckenburger und Bärbl Mielich, Staatssekretärin im Ministerium für Soziales und Integration, mit dem Verdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Foto: Spindler

22.01.2025
Eva Krämer

Ein kleines Kreuz mit großer Bedeutung: das Bundesverdienstkreuz

Es ist nur klein und rot-golden, hat aber schweres moralisches Gewicht: Das Bundesverdienstkreuz wird für herausragende Leistungen um das Gemeinwohl verliehen. Zu den Geehrten gehört DBwV-Mitglied Oberstleutnant a.D. Johannes Reiner.

Wer sich in Deutschland mit herausragenden persönlichen Leistungen um das Gemeinwohl verdient macht, kann mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland, kurz Bundesverdienstkreuz, ausgezeichnet werden – ein kleines Kreuz mit großer Bedeutung. Als Staatsoberhaupt verleiht der Bundespräsident diesen Orden für politische, wirtschaftlich-soziale und geistige Leistungen sowie für alle besonderen Verdienste um die Bundesrepublik. Dazu zählen insbesondere Verdienste in sozialen, karikativen und mitmenschlichen Bereichen.

Der Verdienstorden wird in acht Stufen verliehen: Wer zum ersten Mal ausgezeichnet wird, erhält in der Regel die Verdienstmedaille oder das Verdienstkreuz am Bande. Als weitere Stufen folgen das Verdienstkreuz 1. Klasse, das Große Verdienstkreuz mit Stern, das Große Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband sowie das Großkreuz, das auch „in besonderer Ausführung“ verliehen werden kann. Die Sonderstufe des Großkreuzes ist Staatsoberhäuptern vorbehalten.

Bundespräsident Theodor Heuss stiftete Bundesverdienstkreuz

Gestiftet wurde das Bundesverdienstkreuz im September 1951 von Bundespräsident Theodor Heuss. Das erste Verdienstkreuz mit der Ausprägung am Bande erhielt der Bergmann Franz Brandl aus Nentershausen (Hessen). Brandl, der im Bergbau arbeitete, rettete 1950 zwei Kollegen bei einem Wassereinbruch in etwa 300 Metern Tiefe das Leben.

Alle Bürgerinnen und Bürger können anregen, dass eine Person mit dem Verdienstorden ausgezeichnet wird. Solche Anregungen sind wichtig, damit der Bundespräsident auf herausragende Leistungen für das Gemeinwohl aufmerksam wird. Die Staats- und Senatskanzleien prüfen anschließend die Anregungen. Die jeweiligen Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten unterbreiten dann dem Bundespräsidenten einen förmlichen Vorschlag zur Verleihung des Verdienstordens. Alle Verdienstkreuze erfordern die Genehmigung des Bundespräsidenten. Allerdings verleiht der Bundespräsident nur in seltenen Fällen die Auszeichnung selbst. Meist übernehmen das die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder, Landes- oder Bundesminister, Regierungspräsidenten oder Bürgermeister.

Oft werden Privatpersonen für ihr Engagement ausgezeichnet, zum Beispiel für ehrenamtliche Arbeit in Sportvereinen oder in der Obdachlosenhilfe. Auch Personen des öffentlichen Lebens erhalten regelmäßig das Bundesverdienstkreuz: So wurden beispielsweise Basketball-Spieler Dirk Nowitzki (2019) und Fußball-Trainer Jürgen Klopp (2024) ausgezeichnet. Auch für militärische Dienste wird das Bundesverdienstkreuz verliehen: So erhielt Brigadegeneral Jens Arlt das Bundesverdienstkreuz. Arlt leitete 2021 die gefährliche Evakuierungsmission der Bundeswehr in Afghanistan und rettete damit mehr als 5000 Menschen.

Einer, der auch mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde, ist DBwV-Mitglied Oberstleutnant a.D. Johannes Reiner. Er erhielt 2019 die Auszeichnung für sein jahrzehntelanges Engagement für Israel und seine Aufklärungsarbeit über den Holocaust.

„Da war ich erstmal baff“

Bereits in seiner Schulzeit hat Reiner begonnen, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. „In der Schule habe ich in den 60er Jahren ein Referat über die diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und Israel gehalten“, erzählt der heute 76-Jährige. Seitdem hat ihn das Thema nicht mehr losgelassen. Während seiner aktiven Dienstzeit engagierte Reiner sich in der Deutsch-Israelischen Gesellschaft und gründete nach seiner Pensionierung den Verein Freundeskreis Freiburg-Tel Aviv-Yafo. Auch eine Städtepartnerschaft initiierte der Oberstleutnant a.D.: „Und wir organisieren auch Reisen nach Israel“, so Reiner.

Im Dezember 2018 erhielt Johannes Reiner einen Brief. „Darin stand, dass mir das Bundesverdienstkreuz verliehen werden soll. Da war ich erstmal baff“, erzählt er. Ein paar Monate später wurde Reiner im Rathaus von Bötzingen (Baden-Württemberg) von Bürgermeister Dieter Schneckenburger und Bärbl Mielich, Staatssekretärin im Ministerium für Soziales und Integration, mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. „Das war eine riesengroße Ehre für mich“, so Reiner.

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