Gemeinsam trainieren deutsche und französische Soldaten in Orléans auf der C-130J "Super Hercules". Foto: Armée de l`Air

Gemeinsam trainieren deutsche und französische Soldaten in Orléans auf der C-130J "Super Hercules". Foto: Armée de l`Air

16.06.2020
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Deutsch-französisches C-130J-Geschwader: via Dakar nach Französisch-Guyana

Berlin/Orléans. Das französische Lufttransportgeschwader 2/61 „Franche Comté“ zählt zurzeit Neuankömmlinge aus Deutschland in den Reihen: Zwei Luftwaffensoldaten sind Teil des „Pre Implementation Teams“ und legen damit den Grundstein für das nächste Projekt der deutsch-französischen militärischen Zusammenarbeit. Ab Frühjahr 2021 soll in der Normandie ein gemeinsam betriebenes Lufttransportgeschwader entstehen.

Bei den Franzosen schon etwas länger in Dienst, ist die C-130J „Super Hercules“ für die Deutschen ein neues Modell. Die C-130J soll eine Fähigkeitslücke schließen, wenn die bewährten, aber betagten C-160 „Transall“ aus dem aktiven Dienst genommen werden. Die „Super Hercules“ soll Aufgaben im geschützten taktischen Lufttransport übernehmen. Die Maschine aus US-amerikanischer Produktion kann auch Flugplätze mit wenig oder gar nicht vorhandener Infrastruktur nutzen – im Gegensatz zum A400M, der für manche Aufgabe schlicht und einfach zu groß ist.

Auf dem französischen Luftwaffenstützpunkt Orléans-Bricy sind im Mai der Pilot und der Ladungsmeister eingetroffen, die ihr Handwerk auf der C-160 „Transall“ gelernt haben. Beide Luftwaffensoldaten haben einen Französisch-Kurs absolviert und mehrere Monate in den USA verbracht, wo sie sich mit der C-130J vertraut gemacht haben.

Anfang Juni dann eine erste große Mission: Mit einer gemischten deutsch-französischen Besatzung ging es von Orléans im Zentrum Frankreichs nach Cayenne in Französisch-Guyana. Von diesem Flug mit Zwischenstopp in Dakar im Senegal berichten die deutsche und die französische Luftwaffe. Weitere Übungsflüge stehen in den kommenden Tagen auf dem Programm, meldet die französische Armée de l`Air:  So ist ein Nachtflug unter Nutzung von Nachtsichtgeräten sowie ein Personaltransport nach Zypern vorgesehen.

Ihre in Frankreich erworbenen Kenntnisse werden Flugzeugführer und Ladungsmeister schon bald weitergeben: Dann sind sie die Ausbilder für weitere deutsche C-130J-Besatzungen. Das gemeinsame deutsch-französische Geschwader soll dann im kommenden Jahr auf dem französischen Luftwaffenstützpunkt in Évreux in der Normandie den Betrieb aufnehmen. Nach Angaben des BMVg werden die Bundeswehr und die französischen Streitkräfte dort zehn C-130J „Super Hercules“ betreiben, sechs davon werden von Deutschland beschafft.

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