Wenige Monate nach dem Anschlag am 28. Mai 2011 kehrte Kneip nach Afghanistan zurück

Wenige Monate nach dem Anschlag am 28. Mai 2011 kehrte Kneip nach Afghanistan zurück

28.05.2017
mkl

DBwV gedenkt der Gefallenen des Anschlags auf General Kneip

Berlin. Es war das erste Mal, dass ein Bundeswehr-General im Einsatz schwer verwundet wurde: Am 28. Mai 2011, vor genau sechs Jahren also, wurde Markus Kneip, damals Generalmajor und Befehlshaber im Regionalkommando Nord in Afghanistan, Opfer eines Anschlags der Taliban. Er überlebte schwer verletzt, zwei Bundeswehr-Soldaten, Major Thomas Tholi und Hauptfeldwebel Tobias Lagenstein, starben. Kneips Übersetzerin, Soraya Alekozei, erlitt ebenfalls schwerste Verletzungen.

Für den Deutschen BundeswehrVerband werden die gefallenen Kameraden niemals in Vergessenheit geraten. Deshalb erinnern wir an jedem Jahrestag an den schrecklichen Vorfall in Afghanistan – auch wenn in der Politik längst niemand mehr darüber sprechen mag. Das gleiche gilt natürlich auch für die Gefallenen des 15. April 2010. Damals verloren Major Jörn Radloff, Hauptfeldwebel Marius Dubnicki, Stabsunteroffizier Josef Kronawitter und Oberstabsarzt Thomas Broer ihr Leben.

Oberstleutnant André Wüstner: „Unsere Gedanken sind heute bei den Angehörigen unserer gefallenen Kameraden. Wir werden niemals auch nur einen von Ihnen vergessen. Ebenso wichtig wie die Erinnerung ist die gewissenhafte Aufarbeitung des Afghanistan-Einsatzes. Wir müssen unsere Lektion lernen, die ganze Bundeswehr muss das. Das sind wir nicht nur unseren gefallenen Kameraden schuldig, sondern mindestens ebenso jenen, die jetzt und in Zukunft in die Einsätze gehen.“

Kneip hatte damals an einem Treffen mit Kommandeuren der afghanischen Polizei und Armee teilgenommen. Als die Teilnehmer anschließend aus dem Büro des Gouverneurs kamen, ging ein Attentäter auf die Gruppe zu und zündete seinen Sprengsatz. Der Mann trug eine Polizeiuniform -  ein sogenannter „Innentäter“, der offenbar mit Unterstützung von Ortskräften agierte. Später berichtete Markus Kneip über den Anschlag: „Zwei Soldaten aus meinem engsten Mitarbeiterkreis sind dabei gefallen, andere wurden zum Teil schwer verletzt.“ Weiter schrieb er, er habe „jeden Tag mit diesen wunderbaren Menschen" zusammengearbeitet.

Für Aufsehen sorgte Kneip, als er gegen die Empfehlung seiner Ärzte das Krankenbett verließ und mit verbundenen Armen und verbranntem Gesicht seinen gefallenen Kameraden das letzte Geleit gab.

Bereits Ende Juli 2011 kehrte Kneip nach Afghanistan zurück und übernahm dort das Kommando des RC North in Masar-i Scharif. Heute ist er Generalleutnant des Heeres und Stellvertreter des Generalinispekteurs.

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