Österreichische EUFOR-Soldaten bei einer Übung in Bosnien-Herzegowina. Angesichts der Spannungen in dem Balkanstaat wurde das Truppenkontingent erhöht, nun ist laut Medienberichten auch eine erneute deutsche Beteiligung im Gespräch. Foto: Bundesheer

05.04.2022
dpa/yb

Bundeswehr soll sich an Mission in Bosnien beteiligen

Berlin. Die Bundeswehr zurück in Bosnien-Herzegowina? Das zumindest berichtet das Nachrichtenportal „The Pioneer“ unter Berufung auf Regierungskreise. Die Bundeswehr soll sich nach dem Willen von Außenministerin Annalena Baerbock wieder an der EU-Militärmission in Bosnien-Herzegowina beteiligen. Demnach soll vor den für den 2. Oktober geplanten Wahlen in dem Balkan-Staat ein Bundeswehr-Kontingent die laufende „Operation EUFOR Althea“ unterstützen. Die Grünen-Politikerin habe sich dazu bereits mit den Spitzen der Ampel-Fraktionen im Bundestag ausgetauscht. Die genaue Personalstärke des geplanten Mandats stehe noch nicht fest. Sie könnte sich im hohen zweistelligen oder niedrigen dreistelligen Bereich bewegen.

EUFOR war 2004 als Nachfolgemission des internationalen SFOR-Einsatzes ins Leben gerufen worden, um die Sicherheit in Bosnien und die Umsetzung des 1995 zur Beendung des Bosnien-Krieges geschlossenen Friedensvertrags von Dayton zu überwachen. Seit November 2012 war Deutschland nicht mehr an dieser Mission beteiligt. Ungeachtet des Friedensvertrags hält die bosnische Serbenrepublik an ihren Versuchen fest, aus dem Staatsverband Bosnien-Herzegowina auszuscheren und sich der „Mutterrepublik“ Serbien anzuschließen. Bereits Ende Februar war nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine das EUFOR-Kontingent verstärkt worden. Rund 500 Soldatinnen und Soldaten der EUFOR-Reserve wurden zusätzlich nach Bosnien verlegt. Die normale Stärke der EUFOR-Truppe beträgt rund 600 Militärs, die zu einem großen Teil von Österreich gestellt werden.

Aus Regierungskreisen heißt es laut „The Pioneer“, dass sich der logistische Aufwand für eine neuerliche Bundeswehr-Mission in Bosnien-Herzegowina aufgrund der etablierten Infrastruktur vor Ort in Grenzen hielte und daher trotz der laufenden Stärkung der Nato-Ostflanke zu stemmen wäre.

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