Eine US-Soldatin auf dem Truppenübungsplatz Hohenfels. Nach Plänen der US-Regierung sollen 9500 Soldaten aus Deutschland abgezogen werden. Republikanische Abgeordnete warnen vor einer Schädigung der nationalen Sicherheit der USA. Foto: U.S. Army photo by Spc. Dustin D. Biven

Eine US-Soldatin auf dem Truppenübungsplatz Hohenfels. Nach Plänen der US-Regierung sollen 9500 Soldaten aus Deutschland abgezogen werden. Republikanische Abgeordnete warnen vor einer Schädigung der nationalen Sicherheit der USA. Foto: U.S. Army photo by Spc. Dustin D. Biven

11.06.2020
yb

Bundesregierung über möglichen US-Truppenabzug informiert

Berlin. Die Meldungen über einen möglichen Abzug von US-Soldaten aus Deutschland haben am vergangenen Wochenende für viel Wirbel gesorgt. Nun wurde auch die Bundesregierung über die Pläne in Kenntnis gesetzt.

„Die Bundesregierung ist darüber informiert worden, dass es in der US-Administration Überlegungen gibt, die Präsenz der US-Streitkräfte in Deutschland zu reduzieren“, wird die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer von der Nachrichtenagentur „dpa“ zitiert. Ob diese Entscheidung schon endgültig sei, ist der Regierung aber der Sprecherin zufolge nicht bekannt.

Verschiedene Medien hatten am vergangenen Wochenende berichtet, dass die Vereinigten Staaten 9500 der 34.500 in Deutschland stationierten Soldaten abziehen wollen. Zudem solle es künftig eine fixe Obergrenze von 25.000 US-Soldaten in Deutschland geben.

Der bisherige US-Botschafter in Deutschland, Richard Grenell, zeigte sich im Gespräch mit der „Bild“ nicht überrascht über den Schritt der Trump-Administration. Schon auf dem Nato-Gipfel im Dezember sei über die Truppenreduzierung gesprochen worden. Demnach gibt es auch Abzugspläne für US-Soldaten in Südkorea und Japan.

Nachdem frühere hochrangige US-Militärs ihr Unverständnis über einen Abzug von Soldaten aus Deutschland zum Ausdruck gebracht hatten, zeigten sich jetzt auch Republikanische Abgeordnete in de USA besorgt. „dpa“ berichtet, dass mehr als 20 Republikaner einen Brief an US-Präsident Trump unterzeichnet haben, mit dem sie vor einer Schädigung der nationalen Sicherheit der USA und einer Stärkung der Position Russlands warnen.

Nun bleibt abzuwarten, ob das Vorhaben bloß eine der vielen Drohgebärden des US-Präsidenten ist, der Deutschland vorwirft, zu wenig Geld für sein Militär bereitzustellen, oder ob tatsächlich ein Abzug kommt. Dieser würde auch den Standort Deutschland als logistische Drehscheibe für weltweite US-Einsätze in Frage stellen.

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