US-Soldaten auf dem Truppenübungsplatz Hohenfels in der Oberpfalz. Foto: U.S. Army photo by Gary L. Kieffer

US-Soldaten auf dem Truppenübungsplatz Hohenfels in der Oberpfalz. Foto: U.S. Army photo by Gary L. Kieffer

08.06.2020
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AKK zum US-Truppenabzug: „Präsenz der US-Soldaten in Deutschland dient auch der amerikanischen Sicherheit“

Berlin. Die Bundesregierung wurde noch immer nicht offiziell über einen geplanten Abzug von US-Streitkräften aus Deutschland informiert. „Wir kennen auch nur die Informationen, die es aus der Presse gibt“, sagte Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer am Montag (8. Juni) nach der CDU-Präsidiumssitzung in Berlin. „Fakt ist, dass die Präsenz der US-Soldaten in Deutschland der Gesamtsicherheit im Nato-Bündnis dient, also auch der amerikanischen Sicherheit“, sagte die CDU-Vorsitzende.

Am Wochenende hatten verschiedene Medien berichtet, dass die Trump-Administration in Washington plane, bis zu 10.000 Soldaten aus Deutschland abzuziehen. Aktuell sind rund 35.000 US-Soldaten in Deutschland stationiert. Den Berichten zufolge soll künftig eine starre Obergrenze von 25.000 Soldaten gelten, ein Schritt, der auf beiden Seiten des Atlantiks für Verwunderung sorgt.

Erstaunt zeigte sich auch CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter im Deutschlandradio. Kiesewetter sieht den Zusammenhalt des Nato-Bündnisses gefährdet, mit der Abzugsentscheidung würden sich die USA aber auch selbst schaden. Auch Tobias Lindner (Bündnis 90/Die Grünen) sagte im rbb-Inforadio, dass Trump mit seinem Vorhaben vor allem die Interessen seines eigenen Landes gefährde.

Weniger überrascht gab sich Carlo Masala von der Universität der Bundeswehr München. „Dass Truppen reduziert werden, war schon länger bekannt“, schrieb Masala auf Twitter. Auch seien diese Truppen nicht in Deutschland stationiert, um Deutschland zu verteidigen, so der Politikwissenschaftler. Vielmehr seien die Basen in Deutschland „Staging Area“ für die US-Operationen im Nahen und Mittleren Osten. Daher sei die Machtprojektion der Vereinigten Staaten in diese Krisenregionen geschwächt, ebenso die Nato-Bemühungen mit Blick auf die Sicherheit der baltischen Staaten.

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