Die US Navy ist mit Kampfjets F/A-18 Super Hornet und E/A-18 Growler auf dem Fliegerhorst in Hohn zu Gast. Rechts im Vordergrund: Eurofighter Typhoon der britischen Royal Air Force. Foto: DBwV/Yann Bombeke

16.06.2023
Von Yann Bombeke

Air Defender 2023: Wiedersehen mit alten und neuen Freunden

Der Geruch von Flugbenzin liegt in der Luft, der Lärm ist ohrenbetäubend, wenn die Kampfjets mit Nachbrenner von der Startbahn abheben: Die Übung Air Defender 2023 ist in vollem Gange. Leutnant Hülya Süzen, stellvertretende Vorsitzende Luftwaffe, hat einen besonderen Job bei der größten Luftübung seit Bestehen der NATO.

Jagel/Hohn. Jagel in Schleswig-Holstein ist die Heimat des Taktischen Luftwaffengeschwaders 51. Doch zurzeit sind die „Immelmänner“ und ihre Tornado-Kampfjets nicht allein – Besuch aus aller Welt ist zu Gast in Norddeutschland. Seit dem 12. Juni läuft das größte Luftwaffenmanöver in der Geschichte der NATO: Air Defender 2023. Beteiligt sind 25 Nationen, mehr als 10.000 Soldatinnen und Soldaten sowie 250 Flugzeuge – 70 davon aus Deutschland.

Obwohl die Übung seit 2018 geplant ist, ist sie in der aktuellen sicherheitspolitischen Lage als Zeichen der Stärke, Einsatzbereitschaft und Geschlossenheit der westlichen Staatengemeinschaft zu verstehen. Und diese Botschaft soll einem möglichst breiten Publikum nähergebracht werden. Die Luftwaffe hat dazu die wichtigsten Influencer in der Bundeswehr – Stichwort: Social Media Division – eingeladen, nach Jagel, nach Lechfeld und nach Wunstorf, Hauptschauplätze von Air Defender in Deutschland. Betreut werden die Influencer, die über ihre Plattformen in den Sozialen Medien ein riesiges Publikum erreichen, von Leutnant Hülya Süzen – die stellvertretende Vorsitzende Luftwaffe ist aktuell im Presse- und Informationszentrum (PIZ) beim Kommando Luftwaffe eingesetzt.

„Das Feedback ist großartig“, sagt Süzen beim Auftakttermin in Jagel. „Wir haben schon ein paar tolle Einblicke bekommen, durften am Tornado ganz nah dran sein, durften beim Start ganz nah dran sein, haben die A-10 der US Air Force gesehen und die F-16 der türkischen Luftwaffe“, sagt Hülya Süzen, „es ist richtig spannend, dass wir so nah dabei sein können“.

Die Social-Media-Spezialisten können dabei mit den Akteuren der Übung ins Gespräch kommen, für die dieses Großmanöver auch nicht alltäglich ist. Auch Hauptfeldwebel Kim und Oberfeldwebel Robert geben gerne Auskunft, nachdem sie den Tornado mit der Kennung 45+59 für den Start vorbereitet haben und dieser zur Übung abgehoben ist. Kim und Robert berichten von ihrer Tätigkeit als Wartungsgruppenführer beim TLwG 51 „Immelmann“. „Das Arbeiten am Tornado ist unser täglich Brot, das ändert sich auch durch Air Defender nicht“, sagt Oberfeldwebel Robert.

Herausforderung sei es aber, den eng getakteten Flugbetrieb mit dem zur Verfügung gestellten Personal zu stemmen. Auf die Zusammenarbeit mit den internationalen Partnern haben sich aber alle „tierisch gefreut“, sagt der Wartungsgruppenführer. „Das funktioniert super und es macht mega viel Spaß. Es ist ein verdammt schöner Job, den wir hier ausführen dürfen und ein Privileg, hier tätig sein zu können.“

Auch die internationalen Gäste in Jagel sind durchweg positiv gestimmt – so etwa Oberstleutnant Steiner von der finnischen Luftwaffe, die vier Kampfjets F/A-18 Hornet zum Manöver nach Deutschland entsandt hat. Die Finnen sind mit ihren Maschinen auf dem benachbarten Fliegerhorst in Hohn stationiert. Obwohl erst ganz frisch im Bündnis, ist das Üben mit den NATO-Partnern nichts neues für den Kampfjet-Piloten: „Wir trainieren schon seit mehr als zehn Jahren gemeinsam“, sagt Steiner.

Ein paar Meter weiter stehen die F/A-18 Super Hornet der US Navy. Ein Mitglied der Bodencrew freut sich ganz besonders, bei der Übung dabei zu sein – für Christoph ist es ein Wiedersehen mit seiner alten Heimat. In Deutschland geboren, war er von 2002 bis 2010 Angehöriger der Luftwaffe. Nach einer Auslandsverwendung in den USA entschloss er sich, auszuwandern. Nun arbeitet er für die US Navy. „Es ist für uns alle eine große Ehre, bei Air Defender dabei zu sein“, sagt Christoph, „und es ist natürlich besonders schön, wieder bei Familie und alten Freunden zu sein.“

Air Defender 2023 läuft noch bis zum 23. Juni. In unserer Bildergalerie haben wir einige Impressionen aus Jagel und aus Hohn zusammengestellt.

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