Start einer "Arrow"-Flugabwehrrakete: Zum ersten Mal wurde eine feindliche ballistische Rakete außerhalb der Erdatmosphäre abgeschossen. Foto: X/@Israel_MOD

Start einer "Arrow"-Flugabwehrrakete: Zum ersten Mal wurde eine feindliche ballistische Rakete außerhalb der Erdatmosphäre abgeschossen. Foto: X/@Israel_MOD

06.11.2023
Von Yann Bombeke

Abschuss im All: Israel fängt Mittelstreckenrakete mit „Arrow“-System ab

Ab 2025 soll Deutschland das Raketenabwehrsystem „Arrow 3“ erhalten. Dass die Waffe funktioniert, zeigte sich jetzt im Nahost-Konflikt.

Es ist wohl das erste Mal, dass ein feindlicher Flugkörper im Weltall abgefangen wurde: Den israelischen Streitkräften ist es offenbar gelungen, eine Mittelstreckenrakete außerhalb der Erdatmosphäre abzuschießen. Der Vorfall ereignete sich am 31. Oktober über dem Roten Meer. Im Jemen hatten vermutlich vom Iran unterstützte Huthi-Rebellen eine Mittelstreckenrakete abgefeuert. Die israelische Luftwaffe identifizierte das Ziel und schoss es mit seinem „Arrow“-Abwehrsystem ab – in mehr als 100 Kilometern Höhe und damit außerhalb der Erdatmosphäre.

Das Ziel sei südlich der Stadt Eilat über dem Roten Meer zerstört worden, bevor es in den israelischen Luftraum eindringen konnte, meldeten die israelischen Streitkräfte auf X. Zivilisten seien nicht gefährdet worden, heißt es weiter. Später bestätigte das israelische Verteidigungsministerium, dass es das erste Mal gewesen sei, dass das „Arrow“-System eine ballistische Rakete abgefangen habe.

Diese Meldungen werden deutsche Sicherheitskreise aufmerksam verfolgt haben: Ab 2025 soll auch die deutsche Luftwaffe mit dem „Arrow-3“-Raketenabwehrsystem, das von Israel und den Vereinigten Staaten gemeinsam entwickelt wurde, ausgestattet werden. Das System soll Teil des „European Sky Shield“ werden, einer deutschen Initiative zur Sicherung des Luftraums über dem Kontinent. Die Besonderheit von „Arrow“ ist, dass es auch Interkontinentalraketen in großer Entfernung und Höhe abfangen kann. Bekämpft werden können Ziele in einer Höhe von mehr als 100 Kilometern und einer Entfernung von bis zu 2400 Kilometern.

Drei Standorte in Deutschland sollen Basis für das neue Raketenabwehrsystem werden: Neben Stützpunkten in Bayern und in Schleswig-Holstein soll auch der Fliegerhorst Holzdorf/Schönewalde an der Landesgrenze zwischen Brandenburg und Sachsen-Anhalt zu einem Pfeiler des Raketenabwehrschirms werden.

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