Wüstner: Durchsetzungsstärke bei neuem Minister entscheidend
Berlin. Der Vorsitzende des BundeswehrVerbands, Oberst André Wüstner, sieht Durchsetzungsstärke als entscheidende Voraussetzung für den künftigen Verteidigungsminister oder die Ministerin. «Ich bin nicht der Auffassung, dass jemand gedient haben muss und die unterschiedlichen Kaliber bestimmter Waffensysteme kennen muss. Es ist eben wichtig, dass man hier im Politikbetrieb durchsetzungsstark ist», sagte Wüstner am Dienstag im Bayerischen Rundfunk (Bayern 2). Man brauche auch ein Herz für die Truppe. Diese sei «kein seelenloser Organismus». «Aber diese Management- und Führungskompetenzen, die sind wichtiger denn je», machte Wüstner deutlich.
Auf den Nachfolger oder die Nachfolgerin von Ministerin Christine Lambrecht (SPD) warten Wüstner zufolge große Aufgaben. «Es ist schon ein Jahr verloren gegangen in dieser Legislaturperiode. Deswegen ist jetzt wichtig, dass jemand kommt, der Vollgas gibt, der alle Handbremsen löst und der versucht, die Truppe geordnet in die Zukunft zu führen.» Die Lage der Bundeswehr bezeichnete der Verbandschef als prekär mit Blick auf die Nachwuchsgewinnung und Ausrüstungsmängel. «Deswegen wünsche ich der neuen Person viel Energie, viel Fortune und bleibe aber zuversichtlich, dass es gelingen kann», sagte Wüstner.