US-Regierung unterstützt Verkauf von F-16 an Türkei
Washington. Die US-Regierung befürwortet weiterhin die von der Türkei angestrebte Modernisierung ihrer Streitkräfte an F-16-Kampfjets aus amerikanischer Produktion. Dies teilte das Außenministerium am Rande eines Treffens der beiden Minister Antony Blinken und Mevlüt Cavusoglu am Mittwoch in Washington mit. Zugleich betonte ein Ministeriumssprecher, dass der US-Kongress an der Zustimmung für einen Verkauf von neuen F-16 beteiligt sei. «Wir lehnen es ab, uns zu den Einzelheiten dieses Prozesses zu äußern, solange keine formelle Mitteilung an den Kongress erfolgt ist.»
US-Präsident Joe Biden hatte bereits im Sommer beim Nato-Gipfel in Madrid den Verkauf von F-16-Kampfjets an die Türkei unterstützt. Damals betonte er, dies sei keine Gegenleistung dafür, dass Ankara seine Blockade zum Nato-Beitritt Finnlands und Schwedens aufgebe. Das «Wall Street Journal» berichtete zuletzt, dass die US-Regierung sich darauf vorbereite, die Zustimmung des Kongresses einzuholen. Dieser kann den Verkauf allerdings auch blockieren. Einige führende Kongressabgeordnete haben sich gegen Waffenverkäufe an die Türkei ausgesprochen.
Um den Verkauf von US-Kampfflugzeugen an die Türkei gibt es seit langem Diskussionen: Eigentlich war das Nato-Land Teil eines Programms zur Entwicklung des US-Kampfjets F-35 und sollte diesen auch beziehen. Nachdem die Regierung in Ankara 2017 aber das russische Raketenabwehrsystem S-400 erworben hatte, schloss die US-Regierung die Türkei aus dem Programm aus. In Washington wurde befürchtet, dass Russland über das empfindliche Radar des S-400-Waffensystems an Daten über die Tarnkappenfähigkeiten der F-35-Jets gelangen könnte.