04.11.2019
dpa

Ostdeutsche haben Aufholbedarf bei Top-Jobs im Militär

Berlin - Die Spitzenposten der deutschen Streitkräfte sind 30 Jahre nach dem Fall der Mauer noch überwiegend mit Westdeutschen besetzt. So seien 213 Bundeswehr-Generale in den West-Bundesländern geboren, 2 in den Ost-Ländern, teilte das Verteidigungsministerium auf eine Schriftliche Frage des Linken-Abgeordneten Matthias Höhn mit. Im Verteidigungsministerium seien 10 von 181 Referatsleitern in Ostdeutschland geboren. Das entspreche 5,5 Prozent, bei einem Anteil von rund 17 Prozent an der Gesamtbevölkerung.

Höhn hatte im Oktober bereits die Zahlen für die Leitungsebenen aller Bundesministerien erfragt. Demnach sind von 1750 Referatsleitern in den Bundesministerien und im Kanzleramt nur 217 in Ostdeutschland geboren. Das entspricht gut 12 Prozent.

«Seit Jahren keine Änderung in Sicht: Die Führung der Bundeswehr liegt in westdeutschen Händen», kritisierte Höhn. «Für diese inakzeptablen Missverhältnisse in der Führung der Bundeswehr ist allein die Bundesregierung verantwortlich. Dass sie bei diesen Zuständen von einer Armee der Einheit spricht, klingt schon fast wie Spott», so Höhn.