Schwerpunkt der Diskussion sollte auf einem Dienst für die Gemeinschaft liegen. Foto: Pixabay

Schwerpunkt der Diskussion sollte auf einem Dienst für die Gemeinschaft liegen. Foto: Pixabay

28.08.2018
ks

Ein Gewinn für den Zusammenhalt

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

„Frage nicht, was dein Land für dich tun kann, sondern, was du für dein Land tun kannst!“ An dieses berühmte Zitat von John F. Kennedy habe ich mich sofort erinnert, als im August die Debatte über die Wehr- und Dienstpflicht wieder hochkam. Egal, ob es wieder einmal ein Sommerlochthema war, ich halte es für zu wichtig, als dass es wieder in der Mottenkiste verschwindet. Es muss breit in der Gesellschaft diskutiert werden. Ansätze dazu sind da, denn die Zustimmung für eine Dienstpflicht überwiegt bei den meisten politischen Parteien. Dabei sollte der Schwerpunkt der Diskussion auf einem Dienst für die Gemeinschaft liegen, in dem der Wehrdienst eine von vielen Optionen für ein verpflichtendes Jahr sein sollte, neben denen beispielsweise bei der Feuerwehr, beim Roten Kreuz, in Jugendeinrichtungen, Pflegeheimen, Krankenhäusern – warum nicht auch in Bundeswehrkrankenhäusern? Was mich ärgert, ist die Diffamierung der allgemeinen Dienstpflicht  als Zwangsjahr oder gar als Zwangsarbeit. Wer dies sagt, offenbart eine Geisteshaltung, die mit Gemeinwohl nichts im Sinn hat.

Es dürfte jedoch nicht einfach werden, eine Dienstpflicht einzuführen. Neben der Klärung (verfassungs-)rechtlicher Aspekte muss viel Geld für Personal, Ausrüstung und Infrastruktur in die Hand genommen werden. Dies gilt insbesondere für die Option Wehrdienst. Neben militärischem würde auch mehr ziviles Personal benötigt – Küchenpersonal, Logistikfachkräfte, Ärzte, medizinische Fachangestellte, Verwaltungsbeamte und, und, und.

Eine allgemeine Dienstpflicht wäre vor dem Hintergrund der herrschenden Demografie nicht die alleinige Lösung, jedoch ein wichtiger Beitrag auch für die Personalgewinnung in vielen Berufen, die dem Gemeinwohl dienen. So auch für die Bundeswehr – für den militärischen Dienst und mittelbar auch für zivile Aufgaben.

Kaputtgespart hat man den Wehr- und zivilen Ersatzdienst. Kaputtreden sollte man eine auf neuen Fundamenten aufbauende allgemeine Dienstpflicht nicht. Sie wäre bei aller Notwendigkeit der Diskussion über Rechtsgrundlage und Finanzierung so unendlich gewinnbringend für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in unserem Land.

Mit herzlichen Grüßen

Ihr
Vorsitzender Fachbereich Zivile Beschäftigte
Klaus-Hermann Scharf

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