Teilnehmer im Plenum: Stabsfeldwebel Christian Hübel (sTruKa Hardheim), Stabsbootsmann Torsten Hübel (TruKa LKdo Baden-Württemberg) und Hauptmann a.D. Ulrich Marian (Kameradschaft ERH Stuttgart) (v.l.) Foto: DBwV

Teilnehmer im Plenum: Stabsfeldwebel Christian Hübel (sTruKa Hardheim), Stabsbootsmann Torsten Hübel (TruKa LKdo Baden-Württemberg) und Hauptmann a.D. Ulrich Marian (Kameradschaft ERH Stuttgart) (v.l.) Foto: DBwV

08.06.2018

Zweite Bezirkstagung im Landesverband

Der mit ca. 3600 Mitgliedern kleinste Bezirk im Landesverband hat Anfang Juni seine zweitägige Bezirkstagung mit Mandatsträgern in Giengen durchgeführt. Bezirksvorsitzender Hauptmann a.D. Uwe Paul konfrontierte zum Auftakt der Tagung die Teilnehmer mit den Herausforderungen der Verbandsarbeit in diesem Bezirk, der sich mit seinen 20 Kameradschaften vom Neckar über Tauber bis hin zur Jagst erstreckt.

Über 60 Prozent der Mitglieder seien in den KERH organsiert, was die Anbindung an aktive Truppe mit Kasernen erschwere. Auch deshalb seien Ideen gefragt, wie künftig Verbandsarbeit auch über die Kameradschaftsgrenzen hinaus organisiert werden kann.

Der Landesvorsitzende Stabsfeldwebel a.D. Gerhard Stärk stellte in seinem Grundsatzvortrag die gesamte Spannbreite bisheriger Verbandsarbeit seit der 20. Hauptversammlung mit den erreichten Erfolgen, aber auch den zahlreichen offenen Baustellen vor. Dass es dabei nicht mit dem erforderlichen Tempo vorwärts gehe, lag einerseits an der schleppenden Regierungsbildung, sei aber aktuell dem Prozedere bei den fünf anstehenden Gesetzgebungsverfahren geschuldet, bei denen sich der Verband einbringe.

Eine Absage machte Stärk den Erwartungen von ungeduldigen Mitgliedern nach alsbaldiger Abstellung erkannter Mängel in der Bundeswehr durch den DBwV. „Der DBwV ist kein Nebenministerium!“, so Stärk. Der DBwV werde auch weiterhin Mängel artikulieren und konstruktive Vorschläge zur Beseitigung machen. Die Entscheidungen darüber, was wie und wann umgesetzt werde, treffe aber das BMVg oder die Politik.

Zur Sprache brachte Stärk auch die Erschwernisse, denen sich Mandatsträger und Mitarbeiter des DBwV in der Wahrnehmung ihrer Aufgaben wegen veränderter Rahmenbedingungen (SAZV) oder anderer Beschränkungen der Verbandsarbeit ausgesetzt sehen. Die wenigen Beispiele in Süddeutschland zeigen jedoch, dass dies Ausnahmen seien und der DBwV angesehener Ansprechpartner in den Kasernen sei.

Dass die Verbandsarbeit immer politische Bildung und Fürsorge für die Mitglieder und Soldaten bedeutet, zeigte Mike Britsch, Leiter Außendienst im Landesverband. Mit den angebotenen Unterrichtsmodulen decke der Landesverband viele Themen ab, die in Verantwortung der Disziplinarvorgesetzten den Soldaten zu vermitteln seien, wozu diesen aber oft die Zeit, aber auch das notwendige Detailwissen fehle. Die Themen reichen von der Förderung des Demokratieverständnisses der Soldaten über dienstrechtliche Belange bis hin zur Einsatzversorgung.

„Wir bieten den Vorgesetzten echte Hilfe, die sie in ihrem Dienst bei der Wahrnehmung der geforderten Verantwortung gegenüber ihren Untergebenen entlastet!“, so Britsch. Damit sollten auch die Mandatsträger der Kameradschaften bei den Verantwortlichen in den Dienststellen werben.

Die vorgesehenen Regelungen zum Wechsel von SaZ nach DZE in die GKV seien ein Schritt in die richtige Richtung, werfen aber viele Fragen auf, so die Meinung von Jürgen Schreier, Sonderbeauftragter SaZ im Landesverband. Das kommende „GKV-Versicherungsentlastungsgesetz“ soll diese Regelungen festschreiben. „Viele vom DBwV angesprochene Probleme des Zugangsproblematik zur GKV werden damit jedoch nicht gelöst!“, so Schreier. Er forderte die Mandatsträger auf, die dazu notwendigen Hintergrundinformationen und Positionen des DBwV im geschlossenen Mitgliederbereich einzusehen.

Wenngleich einige Themen der Tagung scheinbar ausschließlich aktive Soldaten betrafen, zeigten die Mandatsträger der KERH eine große Diskussionsbereitschaft und brachten eigene Erfahrungen ein. So mancher Aha-Effekt wurde so auch bei den aktiven Soldaten ausgelöst, was deutlich machte, dass gemeinsame Veranstaltungen in der Verbandsarbeit von Kameradschaften der Truppe und der Ehemaligen für beide Seiten nutzbringend sein kann.

Am Ende der Tagung gab Uwe Paul den Startschuss für die Suche eines Nachfolgers als Bezirksvorsitzenden. Er werde nach 12 Jahren den Platz räumen für eine(n) Jüngere(n), der die aktuellen Herausforderungen und Problemen der Soldaten durch eigenes Erleben besser kennt.

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